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Aldi Nord testet Self-Checkouts in Deutschland mit GK und Kesseböhmer

Nach ersten Installationen mit Hard- und Software von Shopreme in den Niederlanden testet Aldi Nord nun in drei Filialen in Deutschland eine ganz andere Art von Self-Checkouts. Dabei geht Aldi Nord einen ähnlichen Weg wie Wettbewerber Lidl und nicht den des Schwester-Unternehmens Aldi Süd.

Ähnlich wie Wettbewerber Lidl nutzt Aldi Nord dabei die Software von GK einheitlich über bemannte Kassen wie auch für die Self-Checkouts. Auch verbaut der Discounter in den neuen Self-Checkouts die gleichen Hardware-Komponenten, die er auch an den bedienten Kassen verwendet, von seinen zwei Hauptlieferanten: Diebold Nixdorf und 4POS.

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Aldi Nord setzt in allen Ländern auf die OmniPOS-Lösung von GK und treibt mit dem Software-Spezialisten strategisch Innovationsthemen voran wie Echtzeit-Promotions in seiner neuen Loyalty App – die der Discounter derzeit in Belgien testet.

Prototyp-Housings von Kesseböhmer

Den Kassentisch für den aktuellen Self-Checkout-Prototypen von Aldi Nord in Deutschland liefert der Ladenbau-Spezialist Kesseböhmer. Allerdings sei über die Gestaltung der Bleche noch keineswegs das letzte Wort gesprochen, erfuhr der Retail Optimiser von Mitarbeitern des Handelsunternehmens. Auch schaue sich Aldi Nord vor einem größeren Roll-out auch noch die Lösungen anderer Kassentisch-Hersteller an.

Bei dem Pilotprojekt in den drei Filialen teste Aldi Nord nun erstmal vor allem die GK-Lösung im Self-Service-Einsatz auf den Standard-Hardware-Komponenten auf Herz und Nieren. Wenn alles gut läuft, will der Discounter in den Roll-out mit optimierten Housings gehen. Wahrscheinlich ist, dass Aldi Nord die Spezialtische weiterentwickelt und einen zweiten Lieferanten neben Kesseböhmer mit ins Boot holt. Wegen der großen Stückzahlen lässt sich auch Wettbewerber Lidl von zwei SCO-Herstellern beliefern: Von 4POS und von Itab. Der Retail Optimiser berichtete.

Aldi Süd setzt auf Standard-SCOs von Diebold Nixdorf

Aldi Süd führt dagegen derzeit im großen Stil Self-Checkouts von Diebold Nixdorf ein, die mit Aldi Süds POS Software von Gebit integriert arbeiten. Der Retail Optimiser berichtete. Diebold Nixdorf zählt neben dem Schweizer Spezialisten 4POS auch zu den wichtigsten POS Hardware-Lieferanten von Aldi Nord. Von diesen beiden Anbietern verwendet Aldi Nord nun die Standard-Komponenten für die bemannten Kassen auch in seine neuen, selbstentwickelten Self-Checkouts.  Der einzige Unterschied zu den Komponenten an den bemannten Kassen ist die Größe der Touchscreens. Hier wählte Aldi Nord größere Monitore für die Self-Checkouts.

Über die neuen Self-Checkouts bei Aldi Nord in Deutschland hatten zuerst die Tageszeitung WAZ sowie die Lebensmittel Zeitung berichtet. Der Discounter hat im ersten Schritt drei seiner Filialen mit den neuen Self-Checkouts ausgerüstet: Eine in Herten in der Westerholter Str. 615 und zwei in Essen. Eine der Essener Filialen liegt direkt an der neuen Zentrale von Aldi Nord, dem so genannten Campus des Discounters, in der Eckenbergstraße 16.  Die zweite in der Rüttenscheider Straße 62.

Bisher nur Kartenzahlung

Anders als die meisten der Self-Checkouts von Diebold Nixdorf, die Aldi Süd einführt, kann man an den neuen Self-Checkouts von Aldi Nord bisher nur mit Karte bezahlen. Auch Aldi Süd ist zunächst mit Geräten ohne Cash Recycler gestartet, installiert aber in Deutschland nun konsequent solche, an denen auch das Bezahlen mit Bargeld möglich ist und auch zahlreiche Münzen sehr nutzerfreundlich in einen Trichtereinwurf gegeben werden können.

Bislang hat Aldi Nord – anders als Wettbewerber Lidl – auch keine Kontrollwaagen in seinen neuen Self-Checkouts verbaut. Um den Self-Checkout-Bereich in Richtung Ausgang verlassen zu können, muss der Kunde ein Gate durch Einscannen eines Codes öffnen, den er auf seinem Kassenbon findet.

In den Niederlanden auch Self-Scanning mit Shopreme

Noch vor einem Jahr hatte Aldi Nord seinen Test mit Self-Scanning und Self-Checkout-Piloten mit Shopreme auf 18 Filialen in den Niederlanden ausgeweitet. Der Retail Optimiser berichtete. Im Mai 2023 hatte der Discounter die Tests im niederländischen Berkel-Enschot gestartete – wie der Retail Optimiser damals als erster berichtete. Kunden können ihre Waren in diesen Filialen über ein Self-Checkout-Terminal (SCO) oder über die auf ihrem Smartphone installierte Aldi Nord-App scannen und bargeldlos bezahlen.

 
 
 
Ähnlich wie Wettbewerber Lidl nutzt Aldi Nord dabei die Software von GK einheitlich über bemannte Kassen wie auch für die Self-Checkouts. (Foto: Retail Optimiser)
Ähnlich wie Wettbewerber Lidl nutzt Aldi Nord dabei die Software von GK einheitlich über bemannte Kassen wie auch für die Self-Checkouts. (Foto: Retail Optimiser)
Um den Self-Checkout-Bereich in Richtung Ausgang verlassen zu können, muss der Kunde ein Gate durch Einscannen eines Codes öffnen, den er auf seinem Kassenbon findet. (Foto: Retail Optimiser)
Um den Self-Checkout-Bereich in Richtung Ausgang verlassen zu können, muss der Kunde ein Gate durch Einscannen eines Codes öffnen, den er auf seinem Kassenbon findet. (Foto: Retail Optimiser)

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Björn Weber

Björn Weber ist seit über 20 Jahren als Journalist, Analyst und Berater auf den Einzelhandel und die Konsumgüterindustrie spezialisiert. Bevor er die Agentur Fourspot gründete, bei der The Retail Optimiser erscheint, leitete er die internationale Analysten-Gruppe LZ Retailytics. Zuvor war er Research Director Retail Technology und Deutschlandchef von Planet Retail. Björn Weber war davor acht Jahre lang Redakteur für IT & Logistik-Themen der Lebensmittel Zeitung. Björn Weber ist Mitglied der Jury des Retail Technology Awards (Reta Europe) des EHIs. Er ist regelmäßiger Sprecher auf Veranstaltungen des EHIs, der NRF, der Branchenmedien sowie des Consumer Goods Forums.

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