Biohof Peters ermöglicht personallosen Betrieb mit Lokbest
Der Nahversorger Biohof Peters am Steinhuder Meer setzt auf die Self-Scanning-Technologie des Software-Anbieters Lokbest. Kunden können dort täglich von 5 bis 23 Uhr über eine App einkaufen – ohne dass ein Mitarbeiter vor Ort sein muss. Auf den diesjährigen Retail Innovation Days Special in Heilbronn berichtete Betreiberin Kerstin Peters zusammen mit Myriam Kim Haber, geschäftsführende Gesellschafterin Marketing & Sales bei Lokbest, von ihrer Erfahrung mit der Lösung.
In vielen kleineren Städten in Deutschland gibt es nicht genügend Nahversorger. Für die Bewohner bedeutet das häufig längere Wege zum nächsten Supermarkt. Dadurch entsteht eine deutliche Versorgungslücke zwischen urbanen und ländlichen Räumen, die innovative Konzepte dringend schließen müssen. Das System von Lokbest hilft kleineren Einzelhändlern wie Kerstin Peters, Herausforderungen angesichts von Personalmangel und hohen Kosten bei wenig Umsatz durch Digitalisierung zu lösen.
Kerstin Peters betreibt ihren Hofladen seit 2010 und verkauft dort Fleischerzeugnisse aus eigener Schlachtung sowie kleines Vollsortiment vom Bio-Großhandel. Weil es immer schwerer wurde, Personal zu finden und den Hofladen wirtschaftlich zu betreiben, überlegte die Betreiberin den Store zu schließen. Stattdessen entschied Kerstin Peters 2024, ihren Hofladen auf das System von Lokbest umzustellen.
Jüngere Zielgruppe erreicht
Seit der Implementierung der Technologie ist es dem Biohof Peters gelungen, jüngere Zielgruppen anzusprechen, die aufgrund der eingeschränkten Öffnungszeiten zuvor nicht in dem Store eingekauft haben. Mit Hilfe des Systems von Lokbest können die Kunden nun mit einer App den QR-Code am Eingang scannen, im Store einkaufen und direkt bezahlen – ohne Personal vor Ort.
Bislang wurden bei dem Biohofladen Peters mehr als 4.000 Einkäufe über die Lokbest-Technologie abgewickelt, mit einem Durchschnittswarenkorb von 31,61 Euro. Eine Auswertung nach Postleitzahlen zeigt, dass rund 1.200 App-Nutzer von Lokbest im Biohofladen Peters einkaufen. Inzwischen erzielt die Betreiberin des Biohofs ein Drittel ihres Umsatzes direkt im Store, während zwei Drittel weiterhin an Markttagen umgesetzt werden. Besonders Samstage und Sonntage zählen zu den verkaufsstärksten Tagen.
App-basierte Lösung
Das Lokbest-System ist als eine modulare Self-Scanning-Lösung besonders an kleine Händler gerichtet. Sie besteht aus einer Kunden-App, einem browserbasierten Zugang für Händler sowie einer Schnittstelle zur Ladeninfrastruktur. Shopper registrieren sich einmalig zwingend mit Namen sowie Telefonnummer in der App und erhalten damit Zugang zu allen teilnehmenden Stores. Der Eintritt erfolgt per QR-Code-Scan am Eingang.
Im Store übernimmt das Smartphone des Kunden die Rolle des Scanners. Produkte werden direkt mit der App erfasst und Preise sowie Artikelinformationen werden sofort angezeigt. Der Bezahlvorgang läuft digital in der App ab, sodass keine stationäre Kasse notwendig ist. Auch der Verkauf von alkoholischen oder anderen altersbeschränkten Produkten ist möglich. Dafür bietet Lokbest eine integrierte Altersprüfung: Kunden laden einmalig ein Foto von sich sowie von ihrem Ausweisdokument in die App hoch. Innerhalb von rund 90 Sekunden ist die Validierung abgeschlossen.
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Geringer Installationsaufwand
Für Händler ist der Installationsaufwand gering. Lokbest stellt ein QR-Code-Lesegerät mit integrierter SIM-Karte zur Verfügung, das am Eingang installiert und mit einem elektronischen Schloss verbunden wird. Dadurch funktioniert das System auch ohne Internetanschluss vor Ort. Die Händler brauchen lediglich Stromanschluss. Über den browserbasierten Zugang können Betreiber Statistiken einsehen, Kundendaten verwalten, Produkte anlegen oder Push-Nachrichten und Newsletter an die Nutzer senden.
Nachdem der Store-Betreiber die Produkte im Lokbest-System angelegt hat, generiert die Lösung automatisch Preisschilder, die am Produkt angebracht werden und vom Endkunden gescannt werden können. Die Cloud-Plattform liefert Echtzeit-Analysen zum Kaufverhalten, erleichtert die Disposition und schafft erstmals für kleine Händler Daten-Transparenz, wie sie sonst nur großen Handelsketten zur Verfügung steht.
Skalierbar und flexibel einsetzbar
Ein großer Vorteil der Lösung liegt in ihrer Skalierbarkeit: Sie kann in Hof- und Dorfläden ebenso eingesetzt werden wie in Container-Stores, Automatenlösungen oder als Ergänzung bestehender Märkte. Händler profitieren von flexiblen Öffnungszeiten, reduzierten Personalkosten und digitalen Touchpoints zu ihren Kunden. Für ländliche Regionen, in denen sich klassische Supermärkte kaum rentieren, bietet Lokbest damit eine wirtschaftlich tragfähige Alternative.
Der Self-Scanning-Lösungsanbieter Lokbest wurde in März 2022 gegründet und hat bisher 43 Läden in Deutschland, Österreich und Italien mit seiner Lösung ausgestattet. Über 20 weitere Stores sollen noch in diesem Jahr folgen. Die Lokbest-App zählt aktuell mehr als 30.000 aktive Nutzer.
Lösung für kleinere Händler
Lokbest positioniert sich klar als Technologieanbieter für Direktvermarkter, die mit klassischen Self-Checkout- oder Scan-&-Go-Lösungen oft überfordert oder finanziell überlastet wären. Anders als diese Systeme erfordert Lokbest keine teure Hardware und keine komplexe IT-Integration, sondern setzt konsequent auf App, Cloud und QR-Code. Damit will das Unternehmen die Digitalisierung der Nahversorgung vorantreiben – gerade in Regionen, die bisher als schwierig zu erschließen galten.
Dieses Video in deutscher Sprache zeigt die Installation und die Funktionsfähigkeit der Lokbest-Lösung. (Video: Lokbest)