Carrefour Belgien prüft Wirtschaftlichkeit der intelligenten Reckon.ai Verkaufsautomaten

Carrefour Belgien hat sein BuyBye genanntes Micro-Store-Format erstmals am Standort eines seiner Verbrauchermärkte eröffnet. Kunden des Carrefour-Marktes in der Gemeinde Auderghem, nahe Brüssel, können sich an den Verkaufsautomaten auch nach Ladenschluss rund um die Uhr mit Lebensmitteln, Snacks und Getränken versorgen. Die Technologie für die smarten Kühlschränke stammt vom portugiesischen Spezialisten Reckon.ai und arbeitet für die Warenerfassung mit Kameras, Gewichtssensoren und künstlicher Intelligenz.
Das Konzept für die BuyBye-Stores hat Carrefours Innovationsteam zusammen mit dem Technologieanbieter entwickelt. Einen ersten Piloten installierte das Unternehmen am Hauptsitz seiner Landeseinheit in Zaventem im Dezember 2023. Der Retail Optimiser berichtete. Seitdem hat das Handelsunternehmen die Technologie an weiteren Standorten implementiert, in Franchise-Filialen, Krankenhäusern und Bürogebäuden, beispielsweise beim Werbe- und Medienkonzern Publicis in Brüssel.
Dort sei die Technik bereits erfolgreich getestet worden, wie Matthieu Ullens, Director Ecommerce, Data und Digital Transformation bei Carrefour der Presse berichtete. Nun wolle das Unternehmen die finanzielle Tragfähigkeit bewerten und die wirtschaftlichen Auswirkungen messen. Das Unternehmen sieht für die Zukunft großes Potential für das Konzept und erwartet mit dem Betrieb der Micro-Stores zusätzliche Umsatzquellen zu erschließen.
Computer Vision erkennt die Produkte
Zugriff auf die Ware in den Verkaufsautomaten erhält der Kunde mit seiner Bankkarte oder über die Carrefour BuyBye-App, wo er seine bevorzugte Zahlmethode hinterlegen kann. Mehrere Kameras, die in den Kühlschränken verbaut sind, erfassen die Produkte sowohl wenn der Kunde sie entnimmt als auch wenn er sie zurückstellt. Schließt er die Tür, berechnet das System die Einkäufe automatisch über die gewählte Zahlmethode.
Die KI-basierte Software von Reckon.ai verspricht die Produkte aus allen Blickwinkeln mittels Computer Vision erkennen zu können. Dafür muss der Betreiber sie vorher mit jedem der angebotenen Artikel trainieren. Als weiteres Kontrollinstrument dienen Gewichtssensoren, die in jedem Regalbrett verbaut sind.
System liefert Bestandsdaten in Echtzeit
Die Kühlschränke können jeweils auf eine Temperatur zwischen null und 15 Grad eingestellt werden. So ermöglichen die Geräte, dort gekühlte sowie frische Lebensmittel, verpackte Waren, Sandwiches und Backwaren anzubieten. Die jeweiligen Bestände ermittelt das System in Echtzeit. Über ein Dashboard kann Carrefour diese überwachen und den Nachschub organisieren.
Darüber hinaus liefert das System dem Handelsunternehmen wertvolle Informationen über das Einkaufsverhalten der Kunden. Mittels API können alle Daten an die bestehenden IT-Systeme übermittelt werden.