Edeka Jäger nutzt KI von Diebold Nixdorf an Self-Checkouts
Edeka Jäger nutzt zur Altersverifikation an den Self-Checkouts seines 24/7-Stores im Stuttgarter Flughafen eine KI-basierte Lösung von Diebold Nixdorf. Scannt der Kunde einen Artikel, der an Jugendliche nicht verkauft werden darf, ermittelt die Anwendung Vynamic Smart Vision / Age Verification der Instore-Technology-Spezialisten automatisch das Alter der Person. So soll in 80 bis 90 Prozent der Fälle keine Intervention durch Personal mehr nötig sein.
Edeka Einzelhändler Florian Jäger erklärte dem Retail Optimiser, dass die automatisierte Altersverifikation in seinem Supermarkt nicht zum Einsatz komme, wenn dieser während der Nachtzeiten zwischen 22:00 Uhr und 6:00 Uhr ohne Personal betrieben wird. Leicht alkoholische Getränke, wie Bier oder Wein befinden sich dann in einem abgeschlossenen Bereich, der nur nach Einlesen des Personalausweises für Personen über 18 Jahren zugänglich ist. Spirituosen und Tabakwaren bietet Edeka Jäger während der Nachtstunden nicht an. Diese Produkte lagern in Schränken, die mit Rollläden verschlossen werden können. Der Retail Optimiser berichtete.
„Wir haben tagsüber fünf Selbstbedienungskassen im Einsatz, an denen unsere Kunden bargeldlos zahlen können,“ erläutert Florian Jäger. Dort sei jeweils eine Kamera eingebaut. Wird eine Altersprüfung nötig, nimmt diese ein Bild des Käufers auf. Algorithmen analysieren mittels künstlicher Intelligenz die Gesichtsmerkmale des Kunden und schätzen innerhalb weniger Sekunden das Alter. Anschließend wird das Foto aus Gründen des Datenschutzes gelöscht.
Algorithmen ermitteln Alter auf zwei Jahre genau
Florian Jäger bestätigt dem Retail Optimiser, dass seine Erfahrungen mit dem System zeigen, dass die Ergebnisse auf etwa plus/minus zwei Jahre genau seien: „Wir haben allerdings entschieden, den Einkauf nur dann automatisch freizugeben, wenn das ermittelte Alter fünf Jahre über dem gesetzlich geforderten Mindestalter liegt.“ Diesen Sicherheitspuffer können die Einzelhändler selbst festlegen. Florian Jäger erläutert, dass es keine rechtlichen Bedenken zum Einsatz des Systems gäbe. „Am Ende haftet jedoch der Händler“, ergänzt er.
Blockiert das System den Einkauf, sendet es umgehend ein Signal an die Mitarbeiter im Markt. Bei Edeka Jäger blinkt dann eine Leuchte am SCO auf. „Das Personal an den bedienten Kassen kann den Bereich der SB-Kassen jederzeit einsehen“, erklärt Florian Jäger. Die Mitarbeiter können dann sofort reagieren und die Transaktion mit ihrem Mobilgerät freigeben. „Wir möchten den Ablauf so wenig wie möglich stören“, erläutert er sein Vorgehen. Gleichzeitig erhält auch das Filialbüro eine Nachricht.
Mehr KI in Planung
Florian Jäger sprach mit dem Retail Optimiser über seine weiteren Pläne. Nach dem erfolgreichen Einsatz am Standort Flughafen plant er die Selbstbedienungskassen mit Altersverifikation auch in seinen anderen Supermärkten zu installieren. Mit dem Einsatz von Self-Checkouts hätten sich die Inventurdifferenzen zwar erhöht, dennoch seien Einsparungen und Vorteile der Technologie größer als die Verluste, erklärt er. Weiterhin spielten Standort und die räumliche Ausgestaltung der Ladenfläche eine wichtige Rolle bei der Gefährdung durch Diebstahl und Betrug.
„Darüber hinaus plane ich den Einsatz einer weiteren KI-basierten Lösung, die helfen soll, Manipulationen beim Self-Checkout zu identifizieren“, erklärt Florian Jäger. Auch denke er darüber nach, das bestehende Kamerasystem im Markt zu nutzen, um mögliche Diebstähle mittels künstlicher Intelligenz besser zu erkennen.