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H&M investiert in die E-Commerce-Plattform Centra

Die H&M Group hat sich an ihrem Technologie-Lieferanten für E-Commerce und Omnichannel-Prozesse, Centra, beteiligt. Durch das Investment der H&M Ventures in der Höhe von umgerechnet 4,3 Millionen Euro sichert sich der Modekonzern einen strategischen Anteil an dem Technologie-Unternehmen, der allerdings nicht größer ist als zehn Prozent.

Mit der Lösung von Centra betreibt der Fast-Fashion Retailer bereits die Online-Shops seiner Vertriebslinien Cos, `& Other Stories´ und Weekday. H&M will die Nutzung der Plattform in der Gruppe weiter ausbauen. Die Minderheitsbeteiligung soll die bestehende Technologiepartnerschaft vertiefen und dem Modekonzern größere strategische Kontrolle über kritische Teile seiner Direct-to-Consumer-Infrastruktur ermöglichen.

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Die H&M Group hat bereits 2024 mehrere ihrer Vertriebslinien auf der Plattform von Centra integriert. Die Headless-Commerce-Architektur ermöglicht es, die Online-Shops verschiedener Labels aus einem Backend heraus zu betreiben. So können Einkaufserlebnisse kanalübergreifend in verschiedenen Online-Shops zentral gesteuert werden.

Centra soll unabhängig bleiben

Mit der Beteiligung will die H&M Group nicht nur Kunde, sondern aktiver Mitgestalter der technologischen Grundlage ihres Online-Geschäfts sein. Die API-basierte Infrastruktur von Centra ermöglicht eine schnelle Anbindung externer Systeme wie Payment, Logistik oder CRM – und bietet so die Grundlage für eine zukunftsfähige Omnichannel-Strategie, die kanalübergreifendes Wachstum erlaubt.

Centra will das Kapital nutzen, um seine Plattform weiterzuentwickeln. Zudem will das Unternehmen die internationale Expansion beschleunigen – insbesondere in Europa und Nordamerika. CEO und Mitgründer Martin Jensen betont, dass Centra trotz der H&M-Beteiligung ein unabhängiges Unternehmen bleibt, das weiterhin offen für neue Marken- und Handelskunden ist.

Centras Erfolg bei Craft Sportswear

Zu den Kunden von Centra zählen zahlreiche skandinavische Texilhandels-Unternehmen, wie Holzweiler, Our Legacy und Björn Borg. Auch Craft Sportswear hat Centra eingeführt. Das schwedische Unternehmen war über Jahre hinweg mit einer dezentralen Systemlandschaft im E-Commerce aktiv – mit unterschiedlichen Plattformen wie Shopify Plus, Magento und EpiServer. Diese Struktur erwies sich zunehmend als ineffizient und schwer skalierbar.

Im Zuge einer umfassenden Digitalisierungsstrategie konsolidierte Craft Sportswear seine internationalen E-Commerce-Aktivitäten auf der Plattform von Centra. Die Headless-Commerce-Architektur ermöglichte es Craft Sportswear, globale Online-Shops zentral zu betreiben, gleichzeitig, aber lokal anzupassen – etwa bei Sortiment, Sprache, Währung oder Checkout-Prozessen. Die neue Plattformstruktur führte bei dem Sportbekleidungs-Spezialisten nach Angaben von Centra innerhalb kurzer Zeit zu deutlichen Effizienzgewinnen und einem Anstieg sowohl des Website-Traffics als auch der Online-Umsätze um über 100 Prozent.

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Ibrahim Sahil

Ibrahim Sahil ist Trainee im Editorial Team des Retail Optimisers. Zuvor als Creative Director in der Modebranche tätig, bringt er Erfahrung in Markenkommunikation und inhaltlicher Konzeption von Kampagnen mit. Bildungs- und Praxiserfahrungen im Sozialbereich erweitern seinen Blick für gesellschaftliche Zusammenhänge und unterschiedliche Zielgruppen.

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