Inditex Bershka zieht Online-Kunden mit 3dlook virtuell an
Bershka wird eine virtuelle Umkleidekabine für seinen Onlineshop mit 3dlook, dem kalifornischen Spezialisten für Körperscanning-Technologie, einführen. Das zum spanischen Zara-Mutterkonzern Inditex gehörende Modelabel will durch eine KI-gestützte, virtuelle Anprobe-Lösung die Retouren-Quote seines Onlineshops drastisch reduzieren. Mittels einer fotorealistischen Technologie soll die Wahl der richtigen Größe und Passform erleichtert und das Einkaufserlebnis der Kunden im Onlineshop verbessert werden.
Die Besucher des Bershka-Onlineshops können künftig Kleidungsstücke für die virtuelle Anprobe auswählen und werden in Echtzeit durch einen schnellen und einfachen kamerabasierten Ablauf geführt. Anhand eines Front- und Seitenfotos des Kunden biete die präzise 3D-Mapping-Technologie und die Größenempfehlungs-Engine der Lösung von 3dlook ein sofortiges Feedback darüber, welche Größe am besten passen würde. Dies ermöglicht eine fotorealistische virtuelle Anprobe.
Hauptgrund für die Einführung solcher Technologien im Handel ist stets die sehr hohe Rücksendequote. Einer Studie von Coresight Research im Auftrag von 3dlook zufolge liege diese in den USA im Durchschnitt bei 24 Prozent beim Onlinekauf von Bekleidung. Befragt wurden für die Studie 100 Entscheider von Bekleidungs-Labels und Textil-Händlern mit Firmensitz in den USA. Retouren verursachen bei den US-Einzelhändlern Kosten von 25 Milliarden US-Dollar, so Coresight Research. Grund genug, konsequent die Retourenquote zu senken. Neue Technologien der virtuellen Anprobe helfen außerdem dabei, durch ein verbessertes Onlineshopping-Erlebnis höhere Conversion-Rates auf den Websites zu erzielen, sagen 80 Prozent der Befragten.
Planungsdaten für die Produktion
„Unsere Technologie der virtuellen Umkleidekabine hat Potenzial, die Zahl der Rücksendungen zu reduzieren und eine jüngere, kamerabewegte, digital-affine Generation anzusprechen“, sagte Whitney Cathcart, Mitbegründerin von 3dlook. Ein Sprecher der E-Commerce-Abteilung von Bershka ergänzt: “Wir möchten unseren Kunden die bestmögliche Customer Journey bieten. Dazu müssen wir die Unannehmlichkeiten der Rücksendung von Waren, die nicht richtig passen, beseitigen.“
Virtuelle Umkleidekabinen ermöglichen es Einzelhändlern außerdem kontinuierlich, aktuelle Kundendaten anonymisiert zu erfassen. Modelabels können mit bemerkenswerter Präzision Marktnachfrage antizipieren und dieses Wissen systematisch analysieren und in die Warenproduktion einfließen lassen. Kleidungsstücke können dann noch besser so hergestellt werden, dass sie den tatsächlichen Kundenbedürfnissen entsprechen. Dadurch kann nicht nur die Passgenauigkeit verbessert und Retouren minimiert werden, sondern auch das Problem überschüssiger Lagerbestände verringert werden.