Lidl Plus kann auch den digitalen Kassenbon
Mit Beginn kommender Woche startet Lidl offiziell sein digitales Kundenbindungs-Programm in Deutschland. Damit beginnt ein neues Zeitalter der kundenbezogenen Warenkorbanalyse im Discount-Handel. Nebenbei hat die größte Vertriebslinie des Einzelhandels in Europa aber noch ein weiteres Problem gelöst: Mit Lidl Plus bietet der Discounter nicht nur Discounter-untypisch Rabatte, sondern auch den digitalen Kassenbon an.
Seit Beginn dieses Jahres gilt die gesetzliche Bonpflicht für den deutschen Handel. Sie hat für viel Ärger gesorgt, hat sie doch die Kosten für Unternehmen und Umwelt erheblich in die Höhe getrieben. Zahlreiche Handelsunternehmen in Deutschland hatten vor der Pflicht nämlich eingeführt, dass ein Bon nur gedruckt wird, wenn der Kunde ihn haben möchte.
Mit dem offiziellen Start von Lidl Plus erhalten nun Nutzer der App ihren Kassenbon in digitaler Form. Dies ist nicht trivial, denn die Behörden verlangen in der Kassensicherungsverordnung, dass Kassenbons nicht kopierbar sind, um das Hinterziehen von Umsatzsteuer zu verhindern. Lidl hat unter anderem durch einen Barcode auf dem digitalen Code seine digitalen Kassenbons für die Finanzbehörden eindeutig gemacht.
Warenrückgaben werden einfacher
Für die Nutzer der App wird die Rückgabe von Waren in Lidl-Filialen dadurch deutlich einfacher: Sie verlieren den Bon nicht. Bei einer Warenrückgabe wird er einfach an der Kasse eingescannt.
Lidls Kassensoftware-Lieferant GK Software hat derweil eine Initiative für den digitalen Kassenbon gestartet, die Händler- aber auch Software-übergreifend Lösungen anbietet. Mit eMailBon.de ermöglicht GK Software den gesetzlichen Anforderungen an die Belegausgabepflicht nachzukommen und gleichzeitig den teuren und umweltschädlichen Papierdruck zu reduzieren. Die Lösung ist bereits im Standard in alle GK-Kassenversionen integriert, soll aber auch anderen Kassensoftware-Anbietern zur Verfügung gestellt werden.
GK bietet Lösung auch für anonymen Einkauf
Anders als in der Kundenbindungs-App von Lidl können die Kunden bei dieser Lösung anonym bleiben. Die gesetzlichen Anforderungen an die Belegausgabepflicht gemäß Kassensicherungsverordnung werden dabei umgesetzt und der teure Papierdruck kann reduziert werden. Die Konsumenten erhalten die Möglichkeit, mittels Browser anonym und gesichert auf ihre Kassenbons via eMailBon.de zuzugreifen. Zudem kann auf Wunsch jeder Kassenbon per E-Mail gesendet werden.
Wann immer ein Beleg benötigt wird – für Garantiezwecke, für die Steuer oder für den Weiterverkauf – liegt er im Postfach des Kunden bereit. Die Konsumenten profitieren dabei nicht nur vom guten Gefühl, etwas für die Umwelt getan zu haben. Auch das Zettelchaos im Schuhkarton, oder verblasste, unlesbare Bons gehören damit der Vergangenheit an.
Lidl Plus funktioniert Europa-weit
Lidl hat nach umfangreichen Tests seine Kundenbindungs-App nicht nur in Deutschland an den Start gebracht: Auch in Spanien, Belgien, Niederlande, Dänemark, Österreich, Polen und Großbritannien startet dieser Tage Lidl Plus. Nutzer der App können sie international auch außerhalb ihres Heimatlandes in Lidl-Filialen einsetzen.
Alle Einkäufe innerhalb eines Monats werden im Rabattsammler aufsummiert. Die Kunden können verschiedene Stufen erreichen und erhalten für jede Stufe einen exklusiven Coupon. Neu registrierte Lidl-Plus-Nutzer erhalten einen 5-Euro-Preisnachlass bei ihrem nächsten Einkauf über 30 Euro.
Lidls Werbevideo für die Einführung seiner digitale Kundenkarte in Deutschland. (Video: Lidl)