Popken Fashion Group optimiert Preise dynamisch mit GK
Die Popken Fashion Group hat die KI-Lösung GK Air Dynamic Pricing implementiert, um den manuellen Aufwand für ihren Preisfindungs-Prozess möglichst gering zu halten sowie den Rohertrag zu steigern. Das auf Plus-Size-Mode spezialisierte Familienunternehmen möchte mit diesem Schritt außerdem seine Marge durch datengetriebenes, dynamisches Pricing um ein bis zwei Prozentpunkte verbessern, erläuterte Marlon Stresow, Head of Business Intelligence der Popken Fashion Group, auf den EHI Technologie Tagen in Bonn.
„Bei uns im Unternehmen wurde viel nach Gefühl bestellt“, berichtete Marlon Stresow. Das Lager sei häufig voll gewesen und die Verkaufspreise seien viel zu stark reduziert worden. Überbestände, welche nicht verkauft werden konnten, seinen an andere Händler gegangen. Einmal in der Woche haben sich Mitarbeiter um ein marktgerechtes Pricing für alle Artikeln gekümmert. Der Mode-Spezialist möchte aber ohne großen manuellen Aufwand stets den optimalen Preis für jedes einzelne Produkt – inklusive der Farb- und Größen-Varianten – innerhalb des Verkaufszyklus bestmöglich bestimmen können.
Durch den Einsatz von GK Air variieren heute Algorithmen den Preis entsprechend der Nachfrage, wenn Artikel in den Onlineshops am Ende des Ziel-Abverkaufdatums stehen. Dafür fließen die Transaktionsdaten aus den Onlineshops über GK Air in Echtzeit in die Berechnung ein. Für Popken Fashion steht die Preisoptimierung nach Umsatz, Absatz, Ertrag und Abschriften im Fokus. Über GK Air kann das Unternehmen flexibel Schwerpunkte zwischen den Parametern setzen und die Preisoptimierung anpassen und steuern.
Weniger Abschriften durch Markdown-Pricing
In einer zweimonatigen Testphase im Februar dieses Jahres hat das Unternehmen die Abschriften-Optimierung über den Markdown-Agent der KI-Lösung geprüft. Dafür hat der Bekleidungs-Spezialist im Rahmen von A/B-Tests der einen Hälfte der Testgruppe im Onlineshop von Ulla Popken Preise nach der herkömmlichen Preisermittlung angezeigt, der anderen Hälfte Preise präsentiert, welche mithilfe von GK Air mehrmals wöchentlich neu berechnet waren. Basis der Kalkulation war die zuvor definierte Pricing-Strategie, welche Preise von oberhalb der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) bis zu minus 15 Prozent zur UVP zulässt.
In der Testgruppe, welcher dynamisch berechnete Preise präsentiert wurden, konnten eine signifikant höhere Marge und ein größerer Netto-Rohertrag als in der Vergleichsgruppe ohne Dynamic Pricing erzielt werden. „Bereits ab dem vierten bis fünften Tag hat sich in unseren Tests gezeigt, dass es mit GK Air deutlich besser läuft“, erklärt Marlon Stresow. Der Netto-Rohertrag konnte pro Artikel um 0,82 Euro gesteigert werden, was einem Uplift von 9,63 Prozent entspricht. „Das hat unsere Erwartungen weit übertroffen“, berichtet Marlon Stresow in Bonn.
Optimale Steuerung der Lagerbestände
Selbst ein von der KI empfohlenes Up-Pricing sei bei bestimmten Artikeln mit geringen Bestandsdruck erfolgreich gewesen, erklärte Marlon Stresow. Insgesamt freut sich das Unternehmen über einen deutlich reduzierten manuellen Aufwand bei der Preisfindung, die über GK Air sehr flexibel nach Umsatz, Absatz, Ertrag und Abschriften per Knopfdruck parametrisiert werden kann. Auch können über automatisiertes Markdown-Pricing die Lagerbestände des Retailers viel besser gesteuert werden. Popken Fashion kann durch dynamische Preise auch optimal auf eine stark volatile Nachfrage und sich häufig ändernde Einkaufspreise reagieren.
Das Projekt konnte innerhalb von sechs Wochen nach einem initialen Software Set-Up realisiert werden. Zunächst wurde GK Air in den Onlineshops allen Euro-Ländern, in denen Popken Fashion aktiv ist, ausgerollt. Dynamic Pricing soll mithilfe von GK Air künftig auch in den Filialen und auf den Marktplätzen des Unternehmens umgesetzt werden.