Rewe hat in Bochum ein weiteres Food Fulfillment Center (FFC) für seinen Lieferdienst eröffnet. Rund 1,6 Millionen Haushalte in 15 Städten im Ruhrgebiet kann das Lebensmittel-Handelsunternehmen aus dem Logistik-Standort beliefern. Mitarbeiter kommissionieren die Online-Bestellungen mit Hilfe der `Pick by Light` Technologie, bei der ein Leuchtsignal den Regalplatz des gewünschten Artikels anzeigt. Die eigene Flotte von Lieferfahrzeugen bringt die Ware zum Kunden.
Zum Start des Rewe Lieferservice in der Region ist die Zustellung ab einem Mindestbestellwert von 35 Euro kostenlos. Zum neuen Liefergebiet zählen unter anderen die Städte, Bochum, Essen, Oberhausen, Mülheim an der Ruhr, Gelsenkirchen und Dortmund. Kunden erhalten ihre bis 13 Uhr bestellten Waren noch am selben Tag. Dazu wählen sie online oder via App ein freies Lieferfenster ab 17 Uhr. Online-Käufer in Bochum und Essen können mit nur zwei Stunden Vorlauf in den Abendstunden sogenannte ‚Instant Lieferungen´ bestellen.
Rewe ist einer der Pioniere bei der Heimlieferung von frischen Lebensmitteln in Deutschland. Das Unternehmen startete seinen Lieferservice im Jahr 2011. Anfangs fand die Kommissionierung noch im laufenden Betrieb in den beteiligten Filialen statt. Mit wachsender Nachfrage wurde dies zunehmend unpraktikabel. 2014 entstand das erste Food Fulfillment Center (FFC) in Hürth bei Köln. Inzwischen betreibt das Unternehmen bundesweit acht solcher Verteilzentren. Ergänzt wird der Lieferservice von 1,600 sogenannten Abholservice Märkten, in denen Kunden ihre Online-Bestellungen nach dem Click-and-collect-Prinzip abholen können. Insgesamt erreicht das Unternehmen so nach eigenen Angaben bundesweit online eine Abdeckung von fast 90 Prozent.
Technologie unterstützt Kommissionierer zunehmend
Die Kommissionierung am Bochumer Standort funktioniert weitgehend manuell. Die Ware kommt nicht zu den Mitarbeitern, sondern diese bewegen sich durch die Regalreihen. Dies ist auch in den meisten anderen Rewe FFCs der Fall. Technologietochter Rewe Digital hat allerdings bereits eine Reihe technischer Verbesserungen eingeführt, wie beispielsweise eine eigene Kommissionier-Software. Darüber hinaus erleichtert das `Pick by Light´ System die Arbeit der Mitarbeiter beim Zusammenstellen der Warenkörbe. Sämtliche Regale sind mit LED-Schienen ausgestattet, die mit den Mitarbeitern kommunizieren. Das System ermittelt anhand des zuletzt erfassten Artikels den nächst folgenden und zeigt den Stellplatz mittels Leuchtsignale am Regal an. Diese Technologie kommt bereits in einigen der anderen FFCs zum Einsatz.
Das Pick-by-light-System kommt auch im Fulfillment-Center im Frankfurter Stadtteil Rödelheim zum Einsatz, welches Rewe im Juni des vergangenen Jahres eröffnete. Dies nutzt erstmals eine weitere Neuerung, die Rewe Digital `Picking Loop´ nennt. Hierbei handelt es sich um ein durch Teile des Verteilzentrums laufendes Liefer-Boxen-Förderband, das die Kisten durch die Lagerbereiche der Schnelldreher im Trockensortiment fährt und den Mitarbeitern so Wege spart.
Noch konsequenter investierte das Unternehmen am Standort Köln in Automatisierungslösungen. Unter dem Projektnamen Scarlet One entstand dort Ende 2018 das erste teilweise automatisierte Food Fulfillment Center der Rewe und löste das rein manuell geführte in Hürth ab. Das Kölner Unternehmen setzte hierbei auf die speziell für den Online-Lebensmittelhandel entwickelte Lösung `E-Grocer´ des österreichischen Intralogistik-Spezialisten Knapp.
