Carrefour Italien plant mit Relex
Carrefour Italien hat sich für die Prognose- und Dispositionssoftware von Relex entschieden. Das Einzelhandelsunternehmen, das die französische Carrefour-Gruppe gerade an den italienischen Lebensmittel-Hersteller New Princes verkauft, will mit dem Schritt seine Lagerbestände bei gesteigerter Produktverfügbarkeit reduzieren sowie Food- und Non-Food-Sortimente besser an lokale Erfordernisse anpassen.
Die neue Lösung ersetzt das bestehende System mit einem Mix aus individuellen Spezialanwendungen und manuellen Prozessen. Zum Einsatz kommen soll sie in der gesamten Landesorganisation mit knapp 1.200 Verkaufsstellen, darunter Verbraucher- und Supermärkte sowie Nachbarschafts-Läden, die aus sieben Verteilzentren beliefert werden. Die Einführung der Auto-Dispo-Lösung ist Teil einer Initiative, die Carrefour Italien bis zum Jahr 2026 zu einem digitalen Einzelhandels-Unternehmen machen soll.
Von der Entscheidung für eine einheitliche Plattform für Bedarfsplanung und Nachschub-Steuerung erwartet das Unternehmen mehr Transparenz entlang der gesamten Lieferkette, konsistente Planungsprozesse und schnellere Entscheidungen. „Mit Relex machen wir uns bereit, diese Prozesse weiter zu verbessern, die Kundenzufriedenheit in allen unseren Vertriebskanälen zu steigern, die Prognosegenauigkeit zu erhöhen und unsere Nachschubprozesse zu optimieren,“ erklärt Alessandra Iacovelli, CIO, IT, Data, Security & Digital Transformation Director bei Carrefour Italien.
Plattform unterstützt fortschrittliche Planungsmethoden
Carrefour habe sich für Relex entschieden, weil damit alle Sortimentsbereiche auf einheitlicher Plattform geplant werden könnten. Insbesondere sei die Lösung für Produkte mit kurzer Haltbarkeit geeignet. Darüber hinaus ermögliche die Software den Einsatz fortschrittlicher Planungs-Methoden. Dazu gehörten beispielsweise rezeptbasierte Prognosen.
Hierbei sammelt das System Rezeptinformationen wie Zutaten, Mengen, Zubereitungsmethoden und die damit verbundene Kosten. Die Software nutzt diese Daten, um die Nachfrage nach Zutaten auf der Grundlage von Verkaufsprognosen für die Fertigprodukte besser vorherzusagen. Das soll helfen, die Lagerbestände zu optimieren und Abfälle zu reduzieren. Die Methode ist besonders vorteilhaft bei Feinkost oder Backwaren, wo Qualitätskontrolle und Verderblichkeit wichtige Faktoren sind.
Neuer Eigentümer von Carrefour Italien
Die Entscheidung für die neue Planungssoftware traf das Unternehmen vor dem Hintergrund eines geplanten Eigentümer-Wechsels. Die französische Carrefour Gruppe hatte im Juli angekündigt, dass sie ihre gesamte italienische Landesgesellschaft an den lokalen Lebensmittel-Produzenten New Princes verkaufen werde.
Carrefour Italien verzeichnete im vergangenen Jahr Umsatzrückgänge sowie wiederholt negative Betriebsergebnisse in einem schwierigen und umkämpften Markt. Das Unternehmen erwartet, dass die Transaktion bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sei. Für eine Übergangszeit solle die Marke Carrefour in Italien erhalten bleiben.