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Aldi Süd möchte Kunden aus Anonymität holen

Nach dem großen Erfolg, mit dem Lidl seine Kundenbindungs-App eingeführt hat, baut sich jetzt auch Aldi Süd für sein weltweites Geschäft eine CRM-Infrastruktur, um eine bessere Datenbasis für seine Listungs-Entscheidungen zu generieren. Dabei setzt Aldi Süd vor allem auf Tools von Adobe und Salesforce. Stelleanzeigen deuten darauf hin, dass der Discounter seine Apps ebenfalls zu Kundenbindungs-Tools ausbauen möchte.

Im Dauer-Wettstreit mit Lidl listet Aldi Süd immer mehr Hersteller-Marken ein, aus Angst, wichtige Zielgruppen an den Neckarsulmer Wettbewerber zu verlieren. Der Aldi-untypischen Vermehrung von Herstellermarken im Regal liegt auch die Annahme zugrunde, dass Marken-affine Kunden besonders wertvolle Kunden seien.

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Da bestehende Aldi Süd-Filialen aber drohen, aus allen Nähten zu platzen, und die Kosten bekanntlich mit der Sortimentsbreite aus dem Ufer laufen, brauchen die Mülheimer eine bessere Datenbasis für härtere Listungs-Entscheidungen. Und diese bekommt der Händler ab dem Moment, in dem er zumindest einen Teil seiner Bondaten seinen Kunden zuordnen kann.

Mega CRM-Projekt 

Ausgerechnet Lidl hat es mit seiner fulminant gelaunchten Lidl Plus App geschafft, international ein eigenes Kunden-Bindungsprogramm zu starten, welches zumindest dessen Teilnehmer aus der Anonymität holt. Und genau hier setzt das Mega-CRM-Projekt von Aldi Süd an, das derzeit durchstartet.

Die Entscheidung für Software von Adobe und neuen Modulen von Salesforce ist schon im vergangenen Jahr gefallen. Doch die Prioritäten der Aldi-Süd-IT lagen bisher bei den Mammut-Aufgaben Einführung der SAP-Warenwirtschaft, des Product Information Management (PIM)-Systems von Informatica und der automatischen Disposition, ebenfalls auf SAP-Basis.      

Analyse mit Adobe

Nun startet Aldi Süd im Bereich der Kundendaten-Analyse mit Adobe Analytics-Lösungen durch und schafft damit international einheitlich einen Rahmen für den Aufbau eines eigenen Kundenbindungs-Programms. Wie inzwischen auch in anderen Bereichen geht Aldi Süd bei der Entwicklung der Kundendaten-Analyse agil nach der Scrum-Methode vor.   

Ziel des Projektes ist für den Discounter, eine einheitliche Sicht auf seine Kunden zu bekommen, über alle Kontaktpunkte hinweg: Von der Registrierung auf der Marketing-Websites der Länder für den Newsletter-Empfang, den Social-Media-Kontakten und natürlich den Käufen in Online-Shops in den Ländern, wo es diese gibt. Seine Websites baut Aldi Süd mit dem Adobe Experience Manager, Online-Shops mit SAP Hybris. Kundendaten werden in Salesforce gehalten.

Nach den Stellenanzeigen von Aldi Süd für App-Entwickler zu urteilen ist es sehr wahrscheinlich, dass der Discounter seine Kunden-Apps zu einem Kundenbindungs-Programm ausbauen möchte und so den Anschluss an Lidl auch im Bereich der Datenanalyse für die richtigen Sortimentsentscheidungen zu schaffen.

 

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Björn Weber

Björn Weber ist seit über 20 Jahren als Journalist, Analyst und Berater auf den Einzelhandel und die Konsumgüterindustrie spezialisiert. Bevor er die Agentur Fourspot gründete, bei der The Retail Optimiser erscheint, leitete er die internationale Analysten-Gruppe LZ Retailytics. Zuvor war er Research Director Retail Technology und Deutschlandchef von Planet Retail. Björn Weber war davor acht Jahre lang Redakteur für IT & Logistik-Themen der Lebensmittel Zeitung. Björn Weber ist Mitglied der Jury des Retail Technology Awards (Reta Europe) des EHIs. Er ist regelmäßiger Sprecher auf Veranstaltungen des EHIs, der NRF, der Branchenmedien sowie des Consumer Goods Forums.

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