Carrefour testet Zahlen via Handvenen-Erkennung mit Ingenico
Das französische Handelsunternehmen Carrefour testet während der Olympischen Spiele in Paris das Zahlen mittels Handvenenerkennung. In einer Carrefour-Filiale im 6. Arrondissement von Paris, unweit der Ile de la Cité, können Kunden das innovative biometrische Zahlverfahren seit Anfang dieser Woche nutzen. Die Technologie kommt vom Spezialisten für Zahlungsterminals Ingenico.
Um sich für das System zu registrieren, müssen Kunden an einem speziellen Terminal zunächst ihr Venendiagramm erfassen und dieses mit ihrer Bankkarte verknüpfen. Anschließend können sie ihre Einkäufe bargeldlos zahlen, indem sie einfach ihre Handfläche auf das Zahlungsterminal legen.
Das Verfahren verspricht besonders hohe Sicherheit der Bank- und Kundendaten. Das französische Handelsunternehmen erwartet mit dem Einsatz der Technologie, den Checkout-Prozess zu beschleunigen und so das Einkaufserlebnis zu verbessern. Auch lasse sich das Kundenbindungssystem nahtlos in den Prozess integrieren.
Weniger anfällig für Umwelteinflüsse
Das Geflecht der Venen in der Handfläche ist sehr komplex und für jeden Menschen einzigartig. Weil das venöse Blut Infrarotstrahlung stärker absorbiert, kann der Handvenensensor ein eindeutiges Bild der Venen aufnehmen und dieses abspeichern. Um den Käufer eindeutig zu identifizieren, vergleicht das Zahlungsterminal an der Kasse das erfasste Venenmuster mit den gespeicherten und verschlüsselten biometrischen Daten. Ingenico erklärt, dass es mit Infrarotlicht möglich sei, die Muster der Venen unabhängig vom Zustand der Haut oder äußeren Faktoren genau zu erfassen. Da die Venen unter der Haut liegen, seien sie im Gegensatz zu Fingerabdrücken oder Gesichtserkennung weniger anfällig für Verschleiß und Umwelteinflüsse. So böte die neue Technologie ein höheres Maß an Sicherheit.
Ingenico hat bei der Entwicklung des Systems mit dem texanischen Anbieter von biometrischen Zutrittssystemen Fulcrum Biometrics sowie mit Fujitsu zusammengearbeitet. Die neue Technologie hat Ingenico erstmals bei Red Expres in Tienda Inglesa, Uruguay, im ersten Halbjahr dieses Jahres eingesetzt.
Amazon testete ähnliches System
US-Online-Gigant Amazon hatte unter dem Namen Amazon One bereits ein vergleichbares System auf den Markt gebracht. Im Juli 2023 kündigte das Unternehmen an, das kontaktlose Bezahlen mit der Handfläche in alle seine Whole Foods Supermärkte in den USA auszurollen. Carrefour äußerte sich bisher nicht dazu, welche Pläne es mit der Technologie verfolgt.
Ingenicos CTO Michel Leger erläutert in diesem Video in französischer Sprache, wie die Handvenenerkennung funktioniert. (Video: Ingenico)