dm ist begeistert von Solace
Der führende deutsche Drogeriemarkt-Betreiber hat seine Middleware von Tibco durch die Event Mesh-Plattform von Solace ersetzt. Im Oktober hatte dm sein Tibco EMS-System komplett abschalten können. Jetzt ist dm dabei, Solace auch in seiner Logistik einzuführen und dort die Oracle AQ-Middleware zu ersetzen. Das Projekt ist im vollen Gange und soll die Versorgung des gesamten Unternehmens mit Daten aus der Logistik erheblich verbessern.
Pascal Reitermann, Dev-Ops Engineer bei dmTech, berichtete vergangenen Monat auf einer Kundenveranstaltung von Solace in Frankfurt am Main begeistert von der optimierten Datenversorgung zwischen den Systemen durch die kanadische Plattform. Seit der Einführung von Solace habe sich der Datenaustausch zwischen dem zentralen SAP-Warenwirtschaftssystem, der eigenentwickelten Filial-Systeme, der Gebit-Kassenlösung in den Filialen sowie dem Stammdaten-Pool der Markant erheblich verbessert.
Bevor dm Solace eingeführt hat, konnte das Unternehmen keine Daten direkt zwischen seinen zwei Cloud-Welten – der von Microsoft und der von Google – austauschen. Prozesse mussten so definiert werden, dass sich ein On-Prem-System Daten aus einer Cloud holt und an die andere weitergibt. Das war umständlich, denn dm hält die Daten seiner Filialsysteme ganz überwiegend in der Google Cloud und zentrale betriebswirtschaftliche Anwendungen in Microsofts Azure. Mit der Solace-basierten Architektur fließen die Daten nun Event-getrieben auch zwischen den unterschiedlichen Wolken des Drogeriemarkt-Betreibers.
Digitaler Bon als Anwendungsfall
Als konkrete Anwendungsfälle der Integration aller Datenbanken und Systeme mit Solace nannte Pascal Reitermann den digitalen Bon auf der dm App, die Kunden erlaubt, ihre Einkäufe in unterschiedlichen Filialen an einem Ort zu archivieren. Aber auch das Order Management für die Express Pickups mit Kommissionierung im Store und das Couponing nennt der Dev-Ops Spezialist als Prozesse, die erheblich von neuen Datendrehscheibe profitieren. Zudem konnte dm nach Angaben von Pascal Reitermann mit Solace seine Datensicherheit durch bessere Authentifizierungs-Verfahren optimieren, die Komplexität der Datenverbindungen senken und Daten dynamischer routen.
Die Migration der gesamten Middleware glich einer Mammut-Aufgabe. „Wir mussten für rund 700 Datenverbindungen zwischen Systemen der alten Architektur erstmal einen Verantwortlichen im Unternehmen finden“, berichtet Pascal Reitermann. Schließlich musste ein Weg gefunden werden, 20.000 Daten-Empfänger oder -Sender (Clients) und 100 Millionen Datenaustausche (Events) pro Tag in die neue Welt zu migrieren.
Neues Projekt schafft Transparenz in der Logistik
Nun ist dm dabei, Solace auch in seiner Logistik einzuführen, um die unterschiedlichsten Steuerungssysteme der Verteilzentren, die unter anderem von SSI Schäfer, TGW, Swisslog und der KBS Industrieelektronik stammen, Event-getrieben mit dem einheitlichen Lager-Verwaltungs-System von Körber zu verbinden, das seit diesem Jahr unter dem neuen Namen Infios vermarktet wird. In diesem Bereich hat dm bisher Oracle AQ als Middleware im Einsatz und ein großes Problem: Die Software von TGW unterstützt Oracle AQ nicht.
Auch bestehen Verbindungen bislang immer nur zwischen den einzelnen Steuerungssystemen und Infios. Eine Datenkommunikation zwischen den unterschiedlichen Steuerungssystemen war ebenso wenig möglich wie zwischen Steuerungssystemen, dem SAP, den Filial-System oder der Markant Stammdaten-Plattform. Mit Solace schafft sich dm nun auch in der Logistik eine Datendrehscheibe, über die alle Systeme Daten miteinander austauschen können. „Mit der Event-getriebenen Architektur von Solace können wir die Komplexität reduzieren und gleichzeitig flexibler werden“, berichtet Stefan Futterer von dm Logistik in Frankfurt.
Solace überzeugt mit niedriger Latenz
Für Solace in der Logistik sprach nach Auskunft von Stefan Futterer unter anderem die niedrige Latenz, also die Verzögerung, die beim Datenaustausch eintritt. „Unsere Systeme müssen oft in 50 Millisekunden entscheiden, ob eine Kiste nach rechts oder links geleitet wird. Mit Solace bleibt die Latenz meist bei 10 Millisekunden“, freut sich Stefan Futterer.
Damit dm das Projekt in der Logistik umsetzten konnte, kam Solace dem Drogeriemarkt-Betreiber erheblich entgegen. „Wir können mit Lager-Steuerungssystemen großer Verteilzentren nicht in die Cloud“, erklärt Stefan Futterer. Bereits kurze Ausfallzeiten würden eine Katastrophe auslösen. Daher hat Solace dm erlaubt, seine Plattform, die normalerweise eine reine Cloud-Lösung ist, ausnahmsweise on-prem zu betreiben.
Solace kommt im Handel gut an
Für den kanadischen Daten-Versorgungs-Spezialisten Solace, der eigentlich aus der Welt der Finanzwirtschaft kommt, sind die Projekte mit dm ein riesen Erfolg. 2023 hatte sich Solace im Auswahlverfahren des Drogeriemarkt-Betreibers gegen 27 Wettbewerber durchgesetzt.
Solace erfreut sich großer Beliebtheit auch bei anderen deutschen Handelsunternehmen: So nutzt der Marktführer, die Edeka Gruppe, Solace unter anderem für seine Produktstammdaten-Verteilung und auch Hornbach ist dabei, den Datenhub der Kanadier einzuführen. Mit dem im deutschen Handel renommierten Implementierungs-Partnern CAS AG hatte Solace 2023 eine Partnerschaft geschlossen. Der Retail Optimiser berichtete.



