Esselunga bringt Retail-Lab mit Trigo und Diebold Nixdorf an den Start
Esselunga hat in Mailand ein 600 Quadratmeter großes Testzentrum mit einem Grab & Go Store und einer Cafeteria eröffnet, um Technologien und Designkonzepte agil erproben zu können. Das italienische Einzelhandels-Unternehmen testet in seinem Esselunga Lab einen Scanless-Store, welcher mit der Technologie des israelischen Anbieters Trigo ausgerüstet ist. Shopper kaufen in diesem Store scanless ein und checken an Terminals von Diebold Nixdorf aus. Im Gastronomie-Bereich des Retail-Labs stellt ein Roboter des US-amerikanischen Startups Dexai Robotics Salat-Kreationen vor den Augen der Gäste zusammen.
„Im Mittelpunkt dieser Initiative steht das strategische Ziel, Innovationen in einer kontrollierten Umgebung gründlich zu prüfen und zu optimieren, bevor eine breitere Einführung in Esselunga-Märkten in Betracht gezogen wird“, erläutert Alexandre Rochat, Innovation Intelligence Manager, Esselunga, gegenüber dem Retail Optimiser.
Der 70 Quadratmeter große Scannless-Store im Mailänder Retail-Lab bietet eine Auswahl an Produkten des täglichen Bedarfs wie süße und salzige Snacks, Convenience Produkte, Gebäck, Obst und Gemüse sowie verpacktes Sushi und Meeresfrüchte. Shopper betreten die Verkaufsfläche über ein Eingangs-Gate, ohne sich vorher in einer App registrieren zu müssen. Zuvor hatten bereits andere Trigo-Anwender ihren Kunden den Zutritt ohne App in ihren scanless Stores ermöglicht (der Retail Optimiser berichtete zu Rewe, Aldi Nord und Edekas Netto).
Einkauf ohne bemannte Kasse
Mit Hilfe von Kameras an der Decke des Esselunga-Stores und Gewichtssensoren in den Regalböden ordnet die Technologie von Trigo die entnommenen oder zurückgelegten Produkte den jeweiligen Kunden zu. Daraus wird der virtuelle Warenkorb Kunden-individuell gebildet, ohne dass Shopper Produkte scannen müssen. Am Store-Ausgang sind Self-Checkout-Terminals von Diebold Nixdorf platziert. Diese zeigen Kunden ihre gewählten Produkte und die Einkaufssumme auf dem Display an. Shopper können an den Self-Checkout-Terminals ihren virtuellen Warenkorb überprüfen und ausschließlich elektronisch bezahlen.
Esselunga informiert am Eingang des Stores darüber, dass das Einkaufsverhalten jedes Kunden analysiert wird und ein virtueller Warenkorb mit Hilfe von Visions-Recognition-Technologie erstellt wird. Dies soll anonymisiert geschehen, ohne dass biometrische Daten oder Bewegungsprofile gespeichert werden. „Die von uns eingeführte Technologie zielt darauf ab, die Effizienz und Genauigkeit der Kassiervorgänge zu verbessern und die Wartezeiten für unsere Kunden zu verkürzen“, erklärt Alexandre Rochat. „Dadurch können sich unsere Mitarbeiter auf eine bessere Bestandsführung und einen besseren Kundenservice konzentrieren“.
Robotik unterstützt Express-Catering
Im Gastronomie-Bereich des Esselunga Labs werden die bestellten Salate vor den Augen der Gäste Robotik-gestützt zusammengestellt. Die von Dexai Robotics entwickelte, elektronisch gesteuerte Küchenhilfe arbeitet mit Vision Recognition und Sensoren, um Lebensmittel zu erkennen, den Füllstand von Vorräten zu messen und Salat-Bowls automatisiert zusammenstellen zu können. Laut Hersteller-Angaben kann ein Roboter dieser Bauart durchschnittlich 25 Salat-Kreationen pro Stunde zubereiten.
Das Team des Esselunga Labs kann den Betrieb des Roboters App-basiert überwachen, Rezepte ändern und den Verbrauch von Zutaten verfolgen. Stehen Wartungs- und Reinigungs-Arbeiten des Roboters an, werden die Mitarbeiter über eine App darauf aufmerksam gemacht. Besucher können Gerichte aus einer ständig wechselnden Speisekarte wählen.
Sonnenkollektoren gewinnen Wärmeenergie
Auch im Bereich Store-Design bietet das Esselunga Lab Raum für Experimente. Die Einrichtungs-Gegenstände wie Theken, Tische und Stühle bestehen aus recycelten oder recycelbaren Materialien. Der Bedarf an Energie wird durch Sonnenkollektoren auf dem Dach unterstützt.