Hagebau baut auf GK Software in der Cloud
Erste Handelsunternehmen bringen auch ihre Kernsysteme wie die für Warenwirtschaft und Kasse in die Cloud. Das ist das dominierende Thema der EHI Technologietage, zu denen sich derzeit rund 500 Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Handel und ihre Technologie-Dienstleister nur virtuell versammeln. So berichtet Dr. Alexander Bradel, Leitung Informationstechnik von Tegut, dass sein Unternehmen auch bei der Erneuerung der Kernsystem ab sofort einen Cloud-first-Ansatz verfolgt.
Lego-Grundplatte für Hagebau
Radikal in die Cloud mit Warenwirtschaft, Personaleinsatzplanung und Kassensoftware geht derzeit die Baustoff- und DIY-Verbundgruppe Hagebau. „Wenn haben früh gemerkt, dass wir so etwas wie eine Lego-Grundplatte brauchen, auf der wir Ideen schnell in IT-Anwendungen umgesetzt bekommen“, berichtet Karsten Rypholz, Bereichsleitung Gesellschafter ERP bei der Hagebau IT heute auf der Veranstaltung des EHIs.
Bisher sei der Umbau der komplexen Schnittstellen-Landschaft beim Einbau jeder neuen Anwendung ein riesiger Kraftakt gewesen. Wenn der Wettbewerb Innovationen stets schneller in IT umgesetzt bekommen hat, sei die schönste Idee, die man gehabt hätte, nutzlos gewesen.
Schon seit geraumer Zeit steht bei Hagebau fest: Eine flexible Cloud-Infrastruktur soll es sein, auf der ein neues Warenwirtschaftssystem, ein Workforce-Management und nicht zuletzt eine neue Store-Lösung laufen sollen. Hagebau hat sich nun für Microsoft Azure als Cloud-Plattform entschieden, auf der die Cloud-Lösungen von Infor für Warenwirtschaft und Workforce-Management laufen sollen. Implementierungs-Partner wird die Otto Group Solution Provider (OSP).
GK Software liefert Store-Lösung in die Cloud
Im Bereich der Filial-IT hat sich Hagebau aber gegen die Kasse von Infor und für GK Software entschieden. GK Software stellt seit kurzem mit seiner Cloud4retail-Plattform eine Kompletttlösung als reine Cloud-Anwendung zur Verfügung und übernimmt so auch den Betrieb. Generell werden auch die Kundenplattformen durch GK Software in der Microsoft Azure Cloud gehostet.
Während sich bereits ein Bestandskunden von GK Software für den Umzug in die Cloud entschieden haben, konnte der Spezialist für Store-Lösungen mit Hagebau seinen ersten Neukunden für eine reine Cloud-Anwendung gewinnen. Die Verbundgruppe plant, ihre über 2000 Kassen in allen acht Ländern, in denen sie aktiv ist, von GK Software betreiben zu lassen. Bis es soweit ist, muss Hagebau jedoch noch viel Arbeit in den Aufbau der neuen Cloud-basierten Warenwirtschafts-Infrastruktur stecken. Brigitta Quednau, Geschäftsführerin der Hagebau IT, plant im Frühjahr 2022 erste Pilotmärkte auf die reinen Cloud-Lösungen umzustellen.
Zentrales Ziel der kompletten Erneuerung ihrer IT sei es, die digitalen Prozesse bis zum Kunden hin zu verlängern, erklärt Quednau. Die Mitarbeiter der Betreiber von Hagebau-Stores bräuchten vollen Zugriff aus die Online-Warenwelt von Hagebau, denn auch Amazon drängt in den Bereich von Baustoffhandels und DIY vor. Hat ein Gesellschafter von Hagebau eine Ware nicht vorrätig, die der Kunde braucht, müsse auch die Verbundgruppe in der Lage sein, diese noch am selben Tag an den Kunden zu liefern. Sonst übernehme das zukünftig Amazon.