Kroger reduziert Zahl seiner mit Ocado automatisierten Fulfillment Center
Der US-amerikanische Supermarktbetreiber Kroger hat angekündigt, im Januar 2026 drei seiner acht mit Automatisierungs-Technologie von Ocado ausgestatteten Auslieferungsläger für das Online-Geschäft zu schließen. Auch weitere Standorte stehen unter Beobachtung. Solche in Regionen mit hoher Nachfrage will das Unternehmen jedoch aufrechterhalten. Daneben arbeitet das Unternehmen verstärkt mit den Lieferdiensten Instacart, Doordash und Uber Eats zusammen.
Kroger erklärt, dass die Standorte in Pleasant Prairie im Bundesstaat Wisconsin, Frederick in Maryland und Groveland, Florida die Profitabilitätsziele nicht erreicht hätten. Das Bestellvolumen reiche nicht aus, bei den hohen Fixkosten ein akzeptables Return on Investment zu liefern. Die geplanten Schritte sollen dazu beitragen, das operative Ergebnis des Online-Geschäfts um 400 Millionen US-Dollar zu erhöhen.
Offensichtlich hat sich das Geschäft mit Heimlieferungen von Lebensmitteln nicht wie erwartet entwickelt. Der Betrieb dedizierter Fulfillment Center, auch wenn diese weitgehend automatisiert sind, lohnt sich nur bei entsprechender Auslastung. Deshalb setzt Kroger künftig mehr auf das Picking in den Filialen. Hierbei will das Unternehmen vermehrt Automatisierungslösungen einsetzen. Darüber hinaus verstärkt es die Zusammenarbeit mit Lieferdiensten.
Fokus auf Lieferdienste
Kürzlich gab der Retailer bekannt, dass er künftig Instacart als primären Versanddienstleister für seinen Online-Shop und die Kunden-App nutzen wolle. Die Lebensmittel Zeitung berichtete. Weiterhin plane das Unternehmen, als erster Einzelhändler über seine App Zugang zu Instacarts KI-Assistenten `Cart Assistant´zu bieten. Der Chatbots hilft Kunden beim Planen von Mahlzeiten und berücksichtigt dabei die besonderen Ernährungsgewohnheiten, mögliche Unverträglichkeiten sowie das verfügbare Budget.
Kroger Kunden können seit diesem Herbst ihre Lebensmittel auch über den Marktplatz von Doordash bestellen. Ein selbständig arbeitender Fahrer des On-Demand-Lieferdienstes holt die von der Filiale bereitgestellte Ware dort ab und liefert sie an den Besteller aus. In gleicher Weise können Verbraucher ab Anfang 2026 über die Plattform von Uber Eats bei mehr als 2.600 Märkten des Retailers ihre Lebensmittel bestellen.
Strategiewechsel trübt Aussichten der Technologieanbieter
Krogers Entscheidung könnte auch ein Signal für andere Unternehmen bedeuten und die Ausbreitung von automatisierten Fulfillment Centren zumindest verlangsamen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, erwartet Ocado 50 Millionen US-Dollar Umsatzeinbußen für das Jahr 2026. Allerdings soll der Technologie-Anbieter von Kroger eine Ausgleichzahlung in Höhe von 250 Millionen US-Dollar erhalten. Nach Bekanntwerden der Schließungen brach Ocados Aktienkurs um 17 Prozent ein.



