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NCR baut Marktanteil im weltweiten florierenden Geschäft mit Self-Checkouts aus

Trotz aller Versuche mit Scanless Stores floriert das Geschäft mit Self-Checkouts weltweit. Laut des aktuellen Reports von RBR Data Services, die jetzt zu Datos Insights gehören, wurden weltweit im vergangenen Jahr nahezu 200.000 Self-Checkout-Geräte ausgeliefert. Bis 2028 erwarten die Analysten, dass die Zahl der weltweiten Installationen 1,9 Millionen übersteigt.

NCR bleibt mit einem Drittel der Lieferungen der größte Anbieter auf dem Markt – und konnte seinen Marktanteil laut RBR Data Services sogar um einen Prozentpunkt steigern. Doch auch die Herausforderer Toshiba und Diebold Nixdorf konnten ihren Marktanteil ebenfalls um einen Prozentpunkt ausbauen. Die Anteile der chinesischen Herausforderer HiStone, CCL Technology und Wintec bleiben im Bereich der Self-Checkouts bislang überschaubar.

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Rund 50 Anbieter zählt RBR Data Services, von internationalen Unternehmen bis hin zu lokalen Akteuren und berücksichtigt auch die Lösungen, welche sich
manche Einzelhändler selbst zusammenstellt. NCR baut seine Marktführerschaft durch Lieferungen in seinen Stammmärkten in Europa und auf dem amerikanischen Kontinent aus – mit seinen Langzeit-Kunden wie Walmart und einiger der führenden britischen Handelsunternehmen.

Auch Toshiba und Diebold Nixdorf bauen Marktanteile aus

An zweiter Stelle steht Toshiba mit einer bedeutenden Präsenz in Japan und den USA. Große japanische Einzelhandelsketten wie Family Mart verwenden Toshiba-Selbstbedienungsgeräte, während zu den Kunden außerhalb Japans Kroger und Albertsons gehören.

 
Die US-amerikanischen und japanischen Anbieter konnten die chinesischen Herausforderer auf dem weltweiten Self-Checkout-Markt zunächst etwas zurückdrängen. (Grafik: RBR Data Services)

Die US-amerikanischen und japanischen Anbieter konnten die chinesischen Herausforderer auf dem weltweiten Self-Checkout-Markt zunächst etwas zurückdrängen. (Grafik: RBR Data Services)

 

Der zwischenzeitlich von finanziellen Schwierigkeiten gebeutelte Anbieter Diebold Nixdorf zog im Jahr 2022 am chinesischen Herausforderer CCL Technology vorbei und rückte auf Platz Drei der Lieferanten von Self-Checkouts auf – mit einem Marktanteil von 11 Prozent. Der Discounter Lidl führt die Lösung des Anbieters in mehreren Ländern ein, zu den weiteren Kunden gehört Carrefour in Frankreich.

Chinesische Anbieter wachsen langsam

Auf die chinesischen Anbieter HiStone, CCL Technology und Wintec entfällt zusammen fast ein Fünftel der Auslieferungen. HiStone ist führend auf seinem Heimatmarkt und expandiert zunehmend in Übersee, mit Projekten bei lokalen Supermarktketten in Lateinamerika.

Auch CCL Technology und Wintec bauten ihre Präsenz außerhalb Chinas aus. CCL Technology hat Kunden in Europa, darunter die französische Supermarktkette Monoprix, während Wintec im Nahen Osten stark vertreten ist.

Rest des Markets bleibt fragmentiert

Der übrige Markt ist zersplittert: die japanischen Unternehmen Fujitsu und NEC haben größere Projekte in Nordamerika und Asien, und das Schweizer Unternehmen 4POS beliefert Lebensmittelkunden in ganz Europa.

Der US-amerikanische Anbieter Mashgin rollt seine KI-basierten Terminals weiter in Convenience-Standorten aus, während eine wachsende Zahl von POS-Hardware-Anbietern ihr Portfolio um Selbstbedienungslösungen erweitert, da die Nachfrage nach dieser Technologie weiter steigt.

Trend zur Individuallösung

In den letzten Jahren haben sich einige Einzelhändler dafür entschieden, ihre eigenen Self-Checkout-Lösungen zu entwickeln. Jeni Bloomfield, welche die Studie Global EPOS and Self-Checkout 2023 von RBR Data Services leitete, kommentiert: “Immer mehr Einzelhändler sehen sich mit einer enormen Auswahl an Self-Checkout-Technologien konfrontiert. Daraus ergeben sich hervorragende Wachstumschancen für die Anbieter, die eng mit den Einzelhändlern zusammenarbeiten, um die perfekte Lösung zu finden.“

Die großen US-Firmen Dollar General und Home Depot haben eigene Lösungen eingeführt, indem sie Geräte verschiedener Technologieanbieter zusammenstellten. Kleinere Einzelhändler wie die Prima-Supermärkte in Ungarn und Norfa in Litauen arbeiten laut RBR Data Services mit lokalen Anbietern zusammen, um dies ebenfalls zu tun.

 
 
 

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Björn Weber

Björn Weber ist seit über 20 Jahren als Journalist, Analyst und Berater auf den Einzelhandel und die Konsumgüterindustrie spezialisiert. Bevor er die Agentur Fourspot gründete, bei der The Retail Optimiser erscheint, leitete er die internationale Analysten-Gruppe LZ Retailytics. Zuvor war er Research Director Retail Technology und Deutschlandchef von Planet Retail. Björn Weber war davor acht Jahre lang Redakteur für IT & Logistik-Themen der Lebensmittel Zeitung. Björn Weber ist Mitglied der Jury des Retail Technology Awards (Reta Europe) des EHIs. Er ist regelmäßiger Sprecher auf Veranstaltungen des EHIs, der NRF, der Branchenmedien sowie des Consumer Goods Forums.

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