Rewe Group testet digitale Einkaufswagen mit Catch – ohne Self-Scanning
In dem von den selbstständigen Kaufleuten Daniel und Boris Dugandzic geführten Rewe Center in Köln-Bickendorf hat Rewe Digital an rund der Hälfte aller 220 Einkaufswagen spezielle Tablet Computer angebracht, welche die Kunden durch den Markt führen. Das System des israelischen Anbieters Catch erlaubt über die Kamera an der Rückseite das Einscannen von digitalen, aber auch von handgeschriebenen Einkaufslisten und zeigt den Kunden den optimalen Weg durch den zweigeschossigen Großflächen-Markt.
Allerdings werden die Geräte Stand heute nicht für das Self-Scanning eingesetzt, für das die Kunden weiter die Zebra-Devices oder ihr eigenes Smartphone einsetzen müssen. Waren können mit den Tablets zwar gescannt werden, bisher aber nur, um zusätzliche Produktinformationen abzurufen.
Dagegen hat Rewes wichtigster Wettbewerber, die Edeka-Gemeinschaft, an über 300 Standorten eines von zwei unterschiedliche Einkaufswagen-Systemen – von Pentland Firth oder von KBST – im Einsatz, welche beide in der Lage sind, das Self-Scanning für den Checkout Prozess durch Kontollwagen im Einkaufswagen sicherer vor Diebstahl und Betrug zu machen. Der Retail Optimiser berichtete über Erfahrungen mit den Einkaufswagen von Pentland Firth bei der Edeka Minden-Hannover.
Passende Angebote während des Einkaufs
Rewe testet in ihrem Projekt in Köln-Bickendorf auch, den Kunden passende Angebote über die Tablet Computer zu offerieren. Die Lösung von Catch lernt die Einkaufswege, jedoch ohne persönliche Daten dauerhaft zu speichern. Auf Grundlage der Daten prognostiziert das System den Weg durch den Markt und schlägt in Echtzeit zum Einkauf passende Produkte vor. Zukünftig möchte Rewe auch Rezepte auf den Geräten anzeigen.
„Wir kennen die Wünsche und Einkaufsgewohnheiten der Kunden unseres Marktes sehr gut und können das Sortiment entsprechend gut steuern. Mit diesem Pilotprojekt wollen wir noch einen Schritt weitergehen und prüfen, ob wir noch bessere Insights erhalten und den Kunden noch mehr Service anbieten können“, erklärt Kaufmann Boris Dugandzic, der das Rewe Center mit seinem Bruder zusammen führt, in einer Pressemitteilung.
Test zunächst für vier Monate
Das Projekt wird in Köln-Bickendorf derzeit als Pilot getestet und ist zunächst auf vier Monate ausgelegt. Im Anschluss soll überprüft werden, wie die Kunden auf das Angebot reagieren und anschließend über eine Fortführung des Einsatzes der Tablets entschieden werden.