Rewe integriert Payment-Lösung in Kunden-App
Rewe ermöglicht ihren Kunden seit dieser Woche, mit der App des Handelsunternehmens zu bezahlen. Mit der neuen Funktion Rewe Pay bucht der Supermarkt-Betreiber der Rewe Group in Deutschland den Einkaufsbetrag per Lastschrift vom Girokonto des Shoppers ab. Die Lösung wurde von Paymenttools, dem hauseigenen Zahlungsdienstleister der Rewe Group, entwickelt. Der Handelskonzern reagiert damit nicht nur auf den Wunsch vieler Kunden nach einfachen und schnellen Bezahlvorgängen in seinen Stores, sondern dürfte außerdem das Ziel verfolgen, die steigenden Kosten externer Payment-Dienstleister zu senken.
Das neue Bezahlverfahren ist in die bestehende, smartphone-basierte Rewe-App integriert, welche bundesweit in allen rund 3.800 Rewe-Märkten eingesetzt werden kann – sowohl in den Filialen der Rewe Markt GmbH als auch in den Vertriebsstätten selbstständiger Kaufleute. Kunden scannen an der bedienten Kasse oder am Self-Checkout-Terminal einen QR-Code auf ihrem Smartphone. Der fällige Betrag wird anschließend automatisch per SEPA-Lastschrift vom hinterlegten Girokonto abgebucht. Gleichzeitig wird der Einkauf dem Loyalty-Programm Rewe Bonus zugeordnet, das Anfang des Jahres das vorherige Payback-System abgelöst hat.
Für Rewe dürfte ein wesentlicher Treiber für die Einführung das neuen Bezahlsystems in der Kostenstruktur gängiger Payment-Dienstleister liegen. Nach Einschätzung der Lebensmittel Zeitung zahlen viele Kunden mobil über Apple Pay oder Google Pay – in der Regel verknüpft mit Kreditkarten von Anbietern wie Visa oder Mastercard. SEPA-Lastschrift-Verfahren erlaubt es Handelsunternehmen – bei Vorliegen eines gültigen Mandats – den Zahlbetrag direkt vom Girokonto des Kunden abzubuchen. Die damit verbundenen Kosten für das Handelsunternehmen sind in der Regel deutlich geringer als bei kreditkartenbasierten Zahlungen.
QR-Code ersetzt Karte und Wallet
Mit Rewe Pay kann das Unternehmen diese Gebühren reduzieren, indem es die Transaktions-Abwicklung selbst übernimmt. Ähnlich wie Lidl Pay oder Payback Pay basiert das System auf dem bewährten SEPA-Lastschriftverfahren. So verringert Rewe nicht nur die Abhängigkeit von Kreditkarten-Netzwerken, sondern stärkt auch die Kontrolle über die eigene Zahlungsinfrastruktur.
Die Kunden registrieren sich einmalig für Rewe Pay mit ihrer Girocard in einer Rewe Vertriebsstätte. Die Girocard wird in der App mit dem jeweiligen Bankkonto verknüpft. Shopper stimmen nachfolgend mit ihrer Unterschrift zum Lastschrifteinzug als Dauermandat zu. Nachdem sich Kunden registriert haben, reicht es aus, wenn sie den QR-Code in der App an der Kasse oder am Self-Checkout scannen. Rewe Pay funktioniert ausschließlich mit Girocards – die Karten von Visa und Mastercard werden auch dann nicht unterstützt, wenn sie als Debit-Karten ausgegeben wurden.
Rewe bündelt Payment-Kompetenz in eigener Tochter
Rewe steuert seine Payment-Prozesse über die hundertprozentige Tochter Paymenttools, die für die technische Umsetzung von Rewe Pay verantwortlich ist. Die Tochtergesellschaft mit Sitz in Köln wurde am 1. Juli 2021 gegründet und baut seitdem eine skalierbare B2B‑Bezahlplattform für stationären und digitalen Handel auf.