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Axfood entwickelt neue Sortimentsplanungs-Software mit SAP

Das schwedische Lebensmittelhandels-Unternehmen Axfood hat gemeinsam mit SAP eine neue Lösung für die Sortimentsplanung entwickelt. Der Weltmarktführer für ERP-Software aus Walldorf vermarktet diese nun als Standard-Produkt. Das Entwicklungsprojekt begann im November 2019, als 20 Axfood Mitarbeiter an einem Workshop im Rahmen des SAP Fiori Makers Programms teilnahmen. Fiori, italienisch für Blume, nennt die SAP ihre Entwicklungsumgebung für eine moderne Nutzer-Oberfläche. Designer können mit Hilfe von Tools und Richtlinien Apps erstellen, die auf verschiedenen Plattformen ablauffähig sind.

Axfood war mit der Nutzererfahrung der bestehenden SAP Sortimentsplanungssoftware sehr unzufrieden. Das Unternehmen beklagte vor allem zu lange Antwortzeiten und die fehlende Möglichkeit, mehrere Sortimente gleichzeitig zu planen. Darüber hinaus konnten Kunden-spezifische Aspekte nicht genügend für die Entscheidungsfindung berücksichtigt werden. Um Cluster-Analysen durchzuführen, mussten die Mitarbeiter separate Anwendungen, wie Microsoft Excel, hinzuziehen.

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Mit der Modernisierung der Lösung wollte Axfood die Benutzeroberfläche so verbessern, dass die Anwender nicht mehr verleitet werden, auf andere, einfachere Tools auszuweichen. Das hatte dazu geführt, dass die Sortimentsplaner die Vorteile der eingebauten Funktionen der SAP CAR (Customer Activity Repository) Plattform nicht wirklich ausnutzen konnten.

Alle wichtigen Daten auf einem Blick

Um die Akzeptanz der neuen Lösung sicherzustellen, bestand die größte Herausforderung darin, den Anwendern alle notwendigen Daten auf einen Blick bereitzustellen, ohne sie mit Informationen zu überladen. Bei einer so komplexen Anwendung wie der Sortimentsplanung keine einfache Aufgabe. Deshalb pflegten die auf mehrere globalen Standorte verteilten SAP-Produktverantwortlichen und die Entwicklerteams aus beiden Unternehmen regelmäßigen und engen Austausch.

Die Lösung entstand so in vielen kleinen Schritten, unterstützt durch das SAP Design System. Die Design-Sprache setzt sich aus visuellen, auditiven und haptischen Elementen zusammen. Für standardisierte Prozesse können die Entwickler damit auf bestehende Komponenten zurückgreifen und müssen das Rad nicht jeweils neu erfinden.

Die neue Lösung fügt für die Entscheider nun alle relevanten Informationen auf einer Bildschirm-Anzeige zusammen. Dabei nutzt das System künstliche Intelligenz, ermöglicht Simulationen in Echtzeit und ermittelt Prognosen anhand vorgegebener KPIs oder vom Kunden bestimmter Kriterien. Dabei können die verantwortlichen Planer die Ergebnisse bei Bedarf manuell anpassen oder überschreiben.

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Joachim Pinhammer

Joachim Pinhammer unterstützt als Retail Experte Handels- und Technologie-Unternehmen durch Beratung und Marketing-Expertise. Er war als Senior Analyst und Director Retail Technology bei der Analysten-Gruppe Planet Retail tätig. Davor war er als Director Marketing der Wincor Nixdorf AG (heute Diebold Nixdorf) verantwortlich für den internationalen Marketingauftritt der Retail Division des Unternehmens. Joachim Pinhammer ist regelmäßiger Sprecher auf Veranstaltungen der Messe Düsseldorf (EuroShop und EuroCIS), des EHIs und anderen Branchen-Events. Er veröffentlicht Fachbeiträge in Magazinen und Online-Foren der Branche.

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