Zebra stärkt seine Software-Kompetenz mit der Übernahme von Reflexis
Die Zeiten sind hart für Technologieunternehmen, die Einzelhändler mit Hardware für die Stores ausstatten. Vor allem für die Anbieter mobiler Datenerfassungs-Geräte. Viele Einzelhandels-Unternehmen setzen inzwischen preiswertere Geräte ein, die für den Verbrauchermarkt produziert und in stoßfesten Gehäusen in der Hand ihrer Mitarbeiter in den Verkaufsstellen dienen. Auch Scanner, Drucker, POS-Hardware und elektronische Preisetiketten werden von den Einzelhändlern mehr und mehr direkt von Produzenten in Asien bezogen statt von den Retail Technology Spezialisten.
Für Anbieter von Instore-Hardware scheint es nur einen Ausweg aus der Abwärtsspirale ihrer Margen zu geben: Retail Technology Unternehmen müssen einen erheblichen Teil ihres Geschäfts mit Software generieren. Vor allem, weil Hardware viel leichter als Software zu ersetzen ist, und es überwiegend die Software ist, die über die Effizienz der Prozesse in Einzelhandelsgeschäften entscheidet.
Zebra Technologies hat dies verstanden und ein Software-Partnernetzwerk relevanter Tools zur Prozessoptimierung im Einzelhandel aufgebaut. Nun plant das Unternehmen sogar die Übernahme eines seiner Partner für 575 Millionen US-Dollar (489 Millionen Euro): den Spezialisten für Retail Workforce und Task-Management-Software Reflexis. Die Transaktion ist noch vorbehaltlich der üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich der behördlichen Genehmigung. Die Unternehmen erwarten, dass er Anfang des vierten Quartals dieses Jahres abgeschlossen wird.
Coop Schweiz arbeitet gerne mit Reflexis
Eines der vielen Einzelhandelsunternehmen, die Lösungen von Zebra und Reflexis einsetzen, und einer der ersten Einzelhandelskunden von Reflexis in Europa ist die Coop Schweiz. August Harder, CIO des Schweizer Einzelhandelskonzerns, lobt die Reflexis-Lösung für ihren massive Beitrag zur Optimierung des komplexen Aufgabenmanagements der mehrstufigen und formatübergreifenden Organisation von Coop: “Die Filialen arbeiten aufgrund der einheitlich strukturierten Informationen effizient und sparen Zeit bei der Erledigung der von der Zentrale und den Regionen gestellten Aufgaben”.
Reflexis stellt den Filialmitarbeitern an einem einzigen Ort auf einem Handheld-Gerät alle zugewiesenen Aufgaben aus allen Ebenen der Organisation zur Verfügung, deren Erledigung dann überwacht werden kann.
Reflexis ist ein Portfoliounternehmen der Investoren Great Hill Partners und Sageview Capital und erzielte im Jahr 2019 einen Umsatz von ca. 66 Millionen US-Dollar (56 Millionen Euro). Seinen Umsatz hatte das Unternehmen über einen Zeitraum von drei Jahren verdoppelt. Seine Bruttomarge ist etwa 20 Prozentpunkte höher ist als die von Zebra.
Prashanth Palakurthi, Gründer und CEO von Reflexis Systems, erklärte in einer Pressemitteilung sein Einverständnis mit der Transaktion: “Wir freuen uns, uns Zebra anzuschließen und mit unserer überzeugenden, differenzierten Lösung zur Steigerung der Mitarbeiter-Effizienz zum Ausbau seiner starken Position im Einzelhandel beizutragen. Wir freuen uns darauf, unser Fachwissen für eine profitablere Umsetzung bei den Kunden einzubringen und gleichzeitig dazu beizutragen, dem Arbeitsalltag der Mitarbeiter mehr Bedeutung zu verleihen”.
Bereits Ende 2017 war Reflexis Systems als eines von fünf Unternehmen weltweit ausgewählt worden, um an dem Early Adopter-Programm für die Software-Plattforminitiative Savanna von Zebra Technologies teilzunehmen.
August Harder, CIO der Coop Schweiz, lobt die Reflexis-Lösung für ihren Beitrag zur Optimierung des komplexen Aufgabenmanagements in der mehrstufigen Organisation der Coop. (Quelle: Reflexis)