Albert Heijn bekämpft Food Waste mit KI-Rezepten
Der niederländische Supermarkt-Betreiber Albert Heijn hat eine neue Funktion namens Scan & Cook für seine Kunden-App eingeführt. Nutzer können damit zuhause oder in der Filiale Produkte fotografieren und erhalten dann personalisierte Rezeptvorschläge mit diesen Zutaten. Die Anwendung basiert auf generativer KI und wurde vom hauseigenen Tech-Team Gen AI Labs entwickelt. Die Vertriebslinie des Ahold Delhaize Konzerns stellte sie im Rahmen ihrer Food & Tech Week vor.
Die Food & Tech Week findet in dieser Woche zum zweiten Mal statt. In Workshops arbeiten die IT-Mitarbeiter daran, innovative Lösungen zu konzipieren. Teil der jährlichen Veranstaltungsreihe ist ein Hackathon, das in diesem Jahr unter anderem die Frage behandelt, wie Technologie die Zusammenarbeit mit strategischen Frischelieferanten verbessern kann.
Scan & Cook soll auch dabei helfen, die Verschwendung von Lebensmitteln auf Seiten der Verbraucher zu reduzieren. Die Funktion gibt Nutzern Anregungen, wie sie übrig gebliebene Produkte sinnvoll verwerten können. Lebensmittelverschwendung zu reduzieren ist ein wichtiges Unternehmensziel. Albert Heijn will bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 2016 die Menge an vernichteten Lebensmitteln halbieren. Um dies zu erreichen, setzt der Retailer beispielsweise Software ein, die genauere Bestands- und Abverkaufs-Prognosen ermöglicht. Darüber hinaus hat Albert Heijn für Artikel, die sich ihrem Mindesthaltbarkeitsdatum nähern, dynamische Preisreduzierungen eingeführt. Der Retail Optimiser berichtete.
Albert Heijn setzt stärker auf KI
Albert Heijn setzt künstliche Intelligenz unter anderem in der Sortiments- und Regalplanung ein. In dieser Woche beginnt das Unternehmen mit dem Rollout filialspezifischer Planogramme, die mittels KI erstellt wurden. Die Sortimente der einzelnen Filialen sollen so besser an das Kaufverhalten angepasst und die Warenverfügbarkeit erhöht werden.
Darüber hinaus spielt generative KI eine wachsende Rolle im Unternehmen. So hat Albert Heijn die Idee, die das letztjährige Hackathon gewonnen hat, bereits umgesetzt: Ein Chatbot im Intranet beantwortet in Echtzeit Fragen von Mitarbeitern in verschiedenen Sprachen. Eine weitere Initiative des Gen AI Labs ist der sogenannte GitHub Copilot. Das Werkzeug soll die Effizienz der Software-Entwickler steigern, indem es das Schreiben von Code beschleunigt und einfache, sich wiederholende Programmieraufgaben automatisiert. Auch im Kundendienst erleichtert generative KI die Arbeit. So kann diese Kundengespräche zusammenfassen und die Antworten auf häufig gestellte Fragen verbessern.