Auchan Ungarn eröffnet scanless Store mit Kende Retail
Auchan hat in Ungarn einen weiteren kassenlosen Minimarkt unter seiner Vertriebslinie Auchan Go eröffnet. Die 18 Quadratmeter große, containerähnliche Verkaufseinheit befindet sich in Budapest, in der Nähe der U-Bahn-Station Bikás Park und des Bahnhofs Kelenföld. Er ist rund um die Uhr ohne eigenes Personal in Betrieb.
Das Design, die Softwarearchitektur und die Anwendungsintegration des Stores wurden von Kende Retail auf der Basis der Lösung des chinesischen Technologieanbieters Cloudpick entwickelt. Damit unterscheidet sich die Filiale von anderen Auchan Go Stores in Polen oder Frankreich, welche die scanless Technologie des israelischen Anbieters Trigo nutzen.
Die jüngsten Auchan Go-Einheiten in Frankreich und Polen sind mit rund 80 Quadratmeter und einem Angebot von rund 1.000 Artikeln auch deutlich größer. Das ungarische Pendant präsentiert eine stärker kuratierte Auswahl von 420 Artikeln. Das Sortiment umfasst Snacks, Getränke, gekühlte und tiefgekühlte Produkte wie Eis und Pizzen. Alkohol und andere Artikel mit Altersbeschränkung sind ausgeschlossen. Das Sortiment besteht größtenteils aus Markenartikeln, daneben gibt es einige Eigenmarken. Das Tagesgeschäft wird vom Auchan-Hypermarkt in Albertfalva, im Süden von Budapest, geführt.
Attraktiv für Familien im Park
Kunden erhalten Zugang zum Geschäft, indem sie einen QR-Code über die mobile Anwendung des Händlers scannen. Am Eingang wird ein temporärer QR-Code generiert, um einen virtuellen Einkaufswagen zu erstellen, der mehrfach gescannt werden kann, damit eine Gruppe gemeinsam einkaufen kann. Diese Funktion ist besonders für Familien relevant, die den Bikás Park und seinen Spielplatz besuchen, eine der wichtigsten Zielgruppen, die Auchan für diesen Standort identifiziert hat.
Der Verkaufsbereich ist mit 20 hochauflösenden KI-Kameras und Präzisionsregalen mit Gewichtssensoren ausgestattet, die gemeinsam die Auswahl der Artikel und die Bewegung der Kunden innerhalb des Raums überwachen. Die Kombination beider Systeme würde eine Vielzahl von Szenarien erkennen, wie zum Beispiel Produkte, die vor Ort verzehrt werden, oder Artikel, die aufgenommen und anschließend wieder in die Regale zurückgelegt werden.
Expansionspläne werden geprüft
Beim Verlassen des Stores wird der virtuelle Einkaufskorb bestätigt. Die verknüpfte Bankkarte wird dann automatisch belastet, ohne dass ein herkömmlicher Kassenvorgang erforderlich ist. Ein Mindestguthaben von 12 Euro auf der Bezahlkarte ist erforderlich, um Zugang zum Geschäft zu erhalten. Das System arbeitet dem Unternehmen zufolge ohne Gesichtserkennung, was nach Angaben des Anbieters die vollständige Einhaltung der GDPR-Vorschriften und den Schutz der Privatsphäre der Kunden gewährleiste.
Abhängig von den Ergebnissen des Pilotprojekts kann das Modell auf weitere Standorte wie Universitätsgelände und Autobahnraststätten ausgedehnt werden. „In der zweiten Phase wollen wir E-Commerce-Funktionen in das Konzept integrieren, um unsere Multi-Channel-Einzelhandelsstrategie zu stärken“, so Attila Nagy, Sales Director bei Auchan Ungarn. Kende Retail hat sich aktiv an der Förderung von scanless Stores in Ungarn beteiligt und bereits zuvor in diesem Jahr mit Marken wie Coca-Cola HBC zusammengearbeitet, um ähnliche Micro-Store-Formate einzuführen.