Coca-Cola HBC eröffnet scanless Stores mit Kende Retail in Ungarn
Coca-Cola HBC hat in Ungarn einen ersten scanless Micro-Stores eröffnet. Mitarbeiter am Standort der Unternehmenszentrale des Telefonanbieters Yettel in der Kleinstadt Törökbálint nahe Budapest können sich dort mit von dem Coca-Cola-Bottler vertriebenen Getränken und Molkereiprodukten, Fertiggerichten und Snacks sowie Konserven und Hygieneartikeln versorgen.
Die Technologie für das Ladenkonzept, das ohne Bedienpersonal und Kassen auskommt, liefert der in Budapest ansässige Spezialanbieter Kende Retail. Die `Take it Easy´ genannte Lösung nutzt künstliche Intelligenz, Computer Vision und Sensorik für das korrekte Erfassen der Verkaufsvorgänge. Betrieben wird der Store vom lokalen Lebensmittel-Einzelhändler Ezmin Hungary.
Die ungarische Landesgesellschaft des in 29 europäischen Ländern tätigen Getränke-Produzenten und -Vertriebs plant innerhalb von drei Jahren insgesamt 15 personal- und kassenlose Stores zu eröffnen. Dafür will das Unternehmen umgerechnet knapp 630.000 Euro investieren. Das neue Geschäftsfeld soll das bestehende Automatengeschäft ergänzen, mit dem Coca-Cola HBC in Ungarn derzeit umgerechnet bereits mehr als 125 Millionen Euro umsetzt.
Zutritt via App
Kunden benötigen für den Einkauf im Smart-Store eine App, mit der sie ihre Bankkarte verknüpfen. Die Anwendung generiert einen QR-Code. Diesen scannt der Kunde am Eingang, woraufhin sich das Tor öffnet. Die Software registriert den Kunden und verknüpft die Person mit einem virtuellen Einkaufskorb. Sollten mehrere Personen gemeinsam einkaufen, können sie dies bei der Anmeldung angeben.
Nimmt der Kunde ein Produkt aus dem Regal, identifiziert das System die Ware anhand des Standorts in Kombination mit den Daten eines im Regalboden verbauten Gewichtssensors und fügt es dem Warenkorb hinzu. Auch wenn der Käufer einen Artikel zurücklegt, erkennt dies die Kamera, selbst wenn er diesen an die falsche Stelle legt. Hat der Kunde seinen Einkauf beendet, kann er den Verkaufsraum einfach verlassen. Das System belastet anschließend seine Bankkarte mit dem Einkaufsbetrag.
System liefert Daten zum Einkaufsverhalten
Im Betrieb sammelt die Technologie Daten zur Verweildauer der Käufer im Store und zu deren Einkaufsverhalten. Der Hersteller versichert, dass das System keine Daten zur Gesichtserkennung speichere. Die Gesichter der Kunden würden maskiert und die Maskierung könne auch später nicht entfernt werden. Damit entspreche die Anwendung den Anforderungen der DSGVO.