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Deichmann kassiert mobil mit Gebit

Das Schuhhandels-Unternehmen Deichmann testet in Deutschland mobile Kassen in seinen Filialen. Entwickelt wurde die Lösung von Gebit, dem POS-Software-Lieferanten des Unternehmens. Die mobile Kasse, mit der Kartenzahlungen auf dem Touchscreen ohne zusätzliches PIN Pad abgewickelt werden können läuft auf den bei Deichmann neu eingeführten Handhelds von Zebra. In den nächsten drei Jahren soll die Lösung in allen europäischen Deichmann-Filialen ausgerollt werden.

Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen die mobile Kasse in der Schweiz pilotiert, wo es unter dem Namen Dosenbach firmiert. Die mobile POS-Lösung ermöglicht den Filialmitarbeitern nicht nur, die Kunden bis zum Abschluss des Bezahlvorgangs an einem Ort zu betreuen und Warteschlangen an der stationären Kasse zu vermeiden, sondern bietet auch Ausfallsicherheit. Denn die mobile Kassenlösung funktioniert auch offline ohne permanente Verbindung zum Filialrechner und nutzt einen eigenen Provider zur Zahlungsabrechnung

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„Mit der mobilen Kasse geben wir unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, näher am Kunden zu sein und ihn bis zum erfolgreichen Abschluss zu begleiten“, erklärt Deichmann CIO Severin Canisius gegenüber dem Retail Optimiser. Erste Auswertungen hätten einen positiven Einfluss der mobilen Kasse sowohl auf die Konversionsrate in den Filialen als auch auf die Kundenzufriedenheit gezeigt.

Im Notfall auch per Mobilfunk

Nicht erst die weltweiten Ausfälle von IT-Systemen durch die Probleme von Outstrike, die auch Tegut im Juli zwangen, Filialen zeitweise komplett zu schließen, haben das Risiko von Kassenausfällen ins Bewusstsein der IT-Entscheider im Handel gerückt.

Mit Gebit hat sich Deichmann nun eine mobile Kasse geschaffen, die auch der Betriebssicherheit dient. Für die Kartenzahlung wird eine Online-Verbindung benötigt. In Ausnahmefällen kann mit Hilfe einer SIM-Karte, die Verbindung über Mobilfunk hergestellt werden. Deichmann arbeitet seit 2017 an seinen stationären Kassen mit einer von Gebit entwickelten Lösung.

Impulskäufe gesichert

Für seine mobile Kasse hat der Schuhhändler ein spezielles Rollmöbel entwickeln lassen, auf dem der Deaktivator für die Warensicherung und ein Drucker installiert sind. Das mobile Möbel hat für Deichmann aber noch eine wichtige weitere Funktion: Es bietet Platz für Zusatzprodukte wie Schuhcreme und Imprägnierspray, die für den Verkaufsprozess als Service für die Kunden wichtig sind.

Bezahlen können die Kunden an der mobilen Kasse jedoch nur bargeldlos. Darüber hinaus muss der Kassenzettel nicht ausgedruckt werden. Dieser kann über die Kunden-App aufgerufen werden oder über einen QR-Code eingescannt werden.

Enabler für Pop-up-Stores

Nicht zuletzt versetzt die mobile Kasse den Schuhhändler in die Lage, schnell Pop-up-Stores in verschiedenen Formen anzubieten – sei es auf Festivals, als Messestände oder in temporär nutzbaren Hotspot-Immobilien.

Da Deichmann bereits Apple-Geräte für seine Filialprozesse einsetzte, hatte Gebit die mobile Kasse zunächst für iOS entwickelt. Der Schuhhändler entschied sich dann aber für die Android-Geräte von Zebra. Daraufhin entwickelte Gebit die Lösung so weiter, dass sie unabhängig vom Betriebssystem eingesetzt werden kann.

 
 
 

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Björn Weber

Björn Weber ist seit über 20 Jahren als Journalist, Analyst und Berater auf den Einzelhandel und die Konsumgüterindustrie spezialisiert. Bevor er die Agentur Fourspot gründete, bei der The Retail Optimiser erscheint, leitete er die internationale Analysten-Gruppe LZ Retailytics. Zuvor war er Research Director Retail Technology und Deutschlandchef von Planet Retail. Björn Weber war davor acht Jahre lang Redakteur für IT & Logistik-Themen der Lebensmittel Zeitung. Björn Weber ist Mitglied der Jury des Retail Technology Awards (Reta Europe) des EHIs. Er ist regelmäßiger Sprecher auf Veranstaltungen des EHIs, der NRF, der Branchenmedien sowie des Consumer Goods Forums.

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