Home World Wertheim kocht mit Robotik von Goodbytz
Die Gastronomie im Home World Ladepark in Wertheim versorgt Kunden mit Gerichten aus der Robotik-Kitchen des deutschen Start-up-Unternehmens Goodbytz. Kunden wählen ihre Speisen über den Touchscreen eines Self-Ordering-Terminals des Spezialanbieters Smoothr. Dort können sie mit allen gängigen Verfahren bargeldlos zahlen. Der Küchenroboter kann pro Stunde bis zu 130 Gerichte zubereiten.
Das Angebot umfasst zurzeit sechs ausschließlich vegetarische und vegane Speisen sowie ein Kindergericht. Mit künftig 160 Ladepunkten gehört der an der A3 in direkter Nachbarschaft zum Outlet-Center Wertheim Village gelegene Standort zu den größten Ladeparks in Deutschland. Im Wertheim Village kaufen im Schnitt täglich 10.000 Besucher in mehr als 100 Geschäften ein.
Das Gastronomiekonzept des Ladeparks entwickelte Ernährungsexperte und Star-Koch Holger Stromberg, der auch einer der Partner in der Betreibergesellschaft Home Hospitality ist. Neben der mit Robotik betriebenen Küche sorgen ein Bistro-Café und eine Living-Kitchen genannte Kücheninsel, auf der ein Mitarbeiter Sandwiches zubereitet, für das leibliche Wohl von bis zu 200 Gästen. Der Küchen-Roboter in Wertheim arbeitet nicht rund um die Uhr, da im Fall möglicher technischer Defekte jemand vor Ort sein muss, der Hilfestellung geben kann.
Automatisierter Küchenhelfer ermöglicht neue Gastronomiekonzepte
Stromberg bezeichnet den automatisierten Küchenhelfer im Fachmagazin Foodservice als die Zukunft der Gastronomie. In Zeiten des Fachkräftemangels könnten sich die wenigen gut ausgebildeten Kräfte anderen wichtigen Aufgaben in der Küche und im Service widmen. Er ergänzt einen weiteren Vorteil: „Als Koch kann ich meine Rezepte einfach abspeichern und somit auch in gewisser Weise für alle Zeiten verewigen.“
Der Goodbytz Küchen-Roboter ist modular aufgebaut. Die Zutaten verwahrt das System in einem Storage-Modul mit 48 oder in der Hochvolumen Konfiguration 72 Beladungs-Slots. Ein sogenanntes Cooking-Modul bereitet die Gerichte in acht Kochzonen zu. Mit 24 Beladungs-Slots kann das Topping-Modul weitere rohe Zutaten zuführen. Für das Anrichten der Speisen auf Teller oder Schüsseln sorgt das Output & Serving-Modul. Das System verfügt darüber hinaus über eine integrierte Spülmaschine und eine Luft-Filter Anlage.
Der Technologie-Anbieter verspricht mit der Robotic Kitchen, Speisen in gleichbleibend hoher Qualität und hygienisch einwandfrei produzieren zu können. Bei geringen Personaleinsatz soll das System bis zu 3.000 Gerichte pro Tag zubereiten können. Es erreicht dies durch präzise Waagen und mit Hilfe analytischer Software-Tools, die auch dafür sorgen, dass möglichst wenig Lebensmittel vernichtet werden müssen.
Geschäftsmodell ist skalierbar
Die Goodbytz Software erlaubt es, eigene Koch-Anleitungen und Rezepte zu verwalten. Für die Storage-Module kann der Anwender individuelle Beladungspläne für verschiedene Zeiten und Küchenstile erzeugen. Wenn ein Slot leer wird, gibt die Software automatisch eine Warnung aus. Die Zutaten müssen allerdings in der richtigen Form und Größe in die Maschine eingefüllt werden. Diese können von Produktionsbetrieben in der benötigten Weise bezogen werden.
Für Betreiber, die keine eigenen Konzepte entwickeln wollen, bietet die Goodbytz-Plattform eine Palette von vielseitigen Food-Konzepten an. Das System ermöglicht es, Rezepte unternehmensweit auszurollen und an allen Standorten eine gleichbleibende Qualität sicherzustellen. Holger Stromberg will sein Konzept mit den Partnern der Home Hospitality weiter ausrollen, wie er dem Magazin Foodservice berichtete.