Gastbeitrag: KI-Lösungen auf Erfolgstour – von der SB-Kasse in den gesamten Store
In vielen Geschäften sind sie unerlässlich: Selbstbedienungskassen (SCOs). Ihre Anzahl wächst stetig: Allein von 2021 bis 2023 ist die Anzahl der Geschäfte, die mobile oder stationäre SCOs anbieten, um 117 Prozent gestiegen. Dies hat die SCO-Markterhebung des EHI aus dem Jahr 2023 gezeigt. Ebenso wächst auch das Interesse der Händler, SCOs mit KI-Lösungen zu kombinieren und diese darüber hinaus in weiteren Store-Bereichen einzusetzen. Dies bestätigte sich auch im Austausch mit Retailern auf den wichtigsten Handelsmessen zu Jahresbeginn: der NRF in New York und der EuroCIS in Düsseldorf.
Mit dem zusätzlichen Einsatz von KI-Technologie lassen sich zunächst weitere bedeutende Potenziale des SCOs ausschöpfen: Etwa zur Verhinderung von Inventurdifferenzen sowie bei Fragen, wie Kunden lose Ware unkompliziert scannen können oder wie sich Alterskontrollen beim Verkauf alkoholischer Getränke durchführen lassen. Mögliche Verluste und Reibungspunkte im Geschäft lassen sich so beseitigen, die Sicherheit entscheidend verbessern.
Eine Plattform – eine Vielzahl an KI-Lösungen
Entsprechende Software bietet Diebold Nixdorf mit der Vynamic® Smart Vision KI-Plattform an. Diese derzeit wohl ganzheitlichste Toolbox umfasst drei Lösungen, die auf dem Einsatz von Smart Vision-Technologie und KI basieren. Die Software zur Betrugsprävention, Vynamic® Smart Vision | Shrink Reduction, erkennt Fehlbedienungen an SB-Kassen, etwa wenn Kunden einen Artikel am Scanner vorbeiführen, ohne diesen tatsächlich zu scannen, wenn bei Produkten die Barcodes ausgetauscht werden oder wenn ein Kunde die Kassenzone verlässt, ohne zu bezahlen. In solchen Fällen erhält der Kunde eine Meldung auf dem Bildschirm und kann den Scanvorgang korrigieren. Auch die Mitarbeiter werden vom System informiert und können entsprechend reagieren.
Erfolgreich im Einsatz
Die französische Handelsgruppe Groupement Mousquetaires ist bereits von der Lösung überzeugt. Im März 2024 in einer ihrer Intermarché-Filialen eingeführt, wurden schnell beachtliche Verbesserungen erzielt: Fehlerhafte Transaktionen sind von drei auf unter ein Prozent gesunken, die Inventurdifferenzen am SCO haben sich um bis zu 75 Prozent reduziert. Derzeit plant Groupement Mousquetaires die Einführung der Software im gesamten Filialnetz.
Eine weitere KI-Lösung von Diebold Nixdorf ist Vynamic® Smart Vision | Age Verification zur automatischen Alterskontrolle. Sie bietet die Möglichkeit, den Kauf von altersbeschränkten Artikeln wie alkoholischen Getränken am SCO per automatischer Alterserkennung freigeben zu lassen. Nach Einwilligung werden dazu Gesichtsmerkmale des Kunden analysiert und so das Alter ermittelt. Die Lösung ist zum Beispiel bei Edeka Jäger am Flughafen Stuttgart erfolgreich im Einsatz und bescherte Florian Jäger dafür im Rahmen der EuroCIS 2025 den renommierten reta Award 2025. Im nächsten Schritt testet er bereits die KI-Lösung zur Diebstahlprävention an den SB-Kassen.
Die dritte KI-Lösung der Vynamic® Smart Vision-Plattform ist Vynamic® Smart Vision | Fresh Produce Recognition. Hiermit können Kunden barcodefreie Produkte wie frisches Obst und Gemüse unkompliziert korrekt erfassen. Mittels Kamera werden die Artikel identifiziert, nach einer Videoanalyse eine kurze Auswahlliste oder bereits der identifizierte Artikel angezeigt. Die Software läuft bereits erfolgreich bei einem großen deutschen Discounter.
Unterstützung für Mitarbeiter
Die drei Lösungen können unabhängig voneinander oder als Gesamtpaket eingesetzt werden, wobei zusätzliche Synergieeffekte entstehen. Außerdem ist ihr Einsatz nicht auf SB-Kassen beschränkt – vielmehr wären auch Szenarien an den bemannten Kassen denkbar. Die Software zur Frischeprodukterkennung könnte beispielsweise Mitarbeiter beim Vorgang des Kassierens unterstützen, indem sie Obst und Gemüse schnell erkennt und kategorisiert. So ist keine manuelle Suche mehr erforderlich. Dadurch wird der gesamte Prozess präziser, schneller und weniger anfällig für Fehler. Die Kundenzufriedenheit an der Kasse steigt, besonders zu Stoßzeiten, und der Kassiervorgang wird durch die Software-Unterstützung für Mitarbeiter komfortabler gestaltet.
Einsatz auf der gesamten Verkaufsfläche
Und noch weitere Einsatzmöglichkeiten im Geschäft sind eine Option der Smart Vision-Technologie: So könnte sie auch beispielsweise in Gängen und Regalen genutzt werden. Händler haben damit ein wirkungsvolles Tool, um ihre gesamte Einzelhandelsumgebung intelligenter, effizienter und sicherer zu gestalten. Ein Beispiel ist die Diebstahlprävention in den Gängen: Dort lässt sich mit der Lösung etwa das Verhalten der Kunden anonymisiert erfassen. Im Anschluss wird die aus den Regalen entnommene Ware mit den an der SB-Kasse gescannten Artikeln abgeglichen. Falls hierbei keine Übereinstimmung vorliegt, wird die Kasse bis zur Klärung blockiert. Die dafür benötigten Informationen stehen dem Personal über ein Dashboard zur Verfügung.
Auch die Sicherheit lässt sich mithilfe der Smart Vision-Lösung auf mehreren Ebenen verbessern. So ist etwa eine „Hands-Up-Erkennung“ möglich: Fühlen sich Mitarbeiter bedroht und heben die Hände, erfolgt umgehend eine Alarmierung von Sicherheitsteams, die entsprechend reagieren können.
Mit Beratung zum Erfolg
Viele Retailer sind zwar bereits von den Vorzügen solcher Lösungen überzeugt. Oftmals stellen sich ihnen jedoch die Fragen, wie sich diese am besten einführen lassen und wie der individuelle, optimale Checkout-Mix gestaltet sein muss.
Die Antworten auf diese Fragen liefern Beratungen wie die StorevolutionTM Advisory Services von Diebold Nixdorf. Diese stützen sich auf datenbasierte Analysen, umfassende Erfahrung und das Angebot von offenen, modularen Lösungen. Mit solchen Beratungs- und Planungsleistungen als Grundlage hat die Einführung von neuen Technologien das Potenzial zu signifikanten Verbesserungen in vielerlei Hinsicht – wovon Händler, Mitarbeiter und Kunden umfassend profitieren.
