Lekkerland plant unbemannte Rewe To Go-Stores mit AiFi und Latebird
Der zur Rewe Group gehörende Convenience-Großhändler Lekkerland will unter der Vertriebslinie Rewe To Go mehrere unterschiedliche Arten unbemannter Verkaufsboxen an den Start bringen. Mit dem deutschen Start-up Latebird hatte Lekkerland einen Verkaufsautomat entwickelt. Nun berichtet die Lebensmittel Zeitung, dass parallel auch Verkaufsboxen mit der Scanless-Technologie von AiFi unter dem Namen Rewe To Go geplant sind.
Lekkerland hat mit Latebird eine vollautomatisierte Store-Lösung entwickelt, die rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche eine breite Produktauswahl zur Verfügung stellt: von gekühlten Produkten wie Salaten und Sandwichs über ungekühlte Artikel wie Süßwaren und Knabberartikel bis hin zu Tiefkühlwaren. Die per App oder Touchscreen-Kiosk bestellten Waren werden in dem Automaten vollautomatisch zusammengestellt und an die Kunden ausgegeben. Für die Entwicklung dieses Konzepts hatten die Partner im März dieses Jahres einen der begehrten Reta Award des EHI Retail Institutes bekommen.
Das Konzept soll schon bald unter dem Namen der Vertriebslinie Rewe To Go an den Start gehen, berichtet die Lebensmittel Zeitung. Doch nicht nur das. Der 2019 von der Rewe Group übernommenen Convenience-Spezialist Lekkerland will, so die Lebensmittel Zeitung, parallel auch Scanless-Verkaufsboxen unter dem gleichen Brand Rewe To Go eröffnen, in denen die Technologie des kalifornischen Just-walk-out-Spezialisten AiFi zum Einsatz kommt.
Test mit AiFi statt Trigo
Darin nehmen die Kunden die gewünschten Produkte selbst aus den Regalen, der Warenkorb wird in Amazons Just-walk-out-Stil berechnet, ohne dass die Artikel gescannt werden müssen. Das Konto des Kunden wird nach dem Verlassen der Verkaufs-Box automatisch belastete. Ein solcher Rewe To Go-Teststore biete rund 200 Artikel (SKUs), inklusive gekühlter und tiefgekühlter Produkte sowie Tabakwaren, berichtet die Lebensmittel Zeitung.
In ihrem ohne Lekkerland bereits eröffneten Pick&Go-Store in Köln, der nach dem gleichen Prinzip funktioniert, setzt die Rewe Group auf die Technologie des israelischen AiFi-Konkurrenten Trigo. Inzwischen ist die Rewe Group an beiden Technologie-Anbietern finanziell beteiligt.
Drittes Konzept mit Self-Checkouts
Lekkerland will darüber hinaus auch noch ein weiteres unbemanntes Konzept unter der Vertriebslinie Rewe To Go testen, in dem die Kunden die Ware jedoch an Self-Checkouts scannen müssen. Dieses Konzept hat Lekkerland bereits unter seiner Vertriebslinie Frischwerk in zwei Kliniken des Krankenhausbetreibers Sana Kliniken in Stuttgart und München im Einsatz.
Unklar ist noch, wer nach der Testphase der Betreiber solch unbenannter Verkaufsboxen der Marke Rewe To Go sein soll. Innerhalb der Rewe Group hat Lekkerland zwar jüngst die Vertriebslinie Rewe To Go übernommen, jedoch gleichzeitig betont, keine weiteren Stores mehr unter dieser Marke eröffnen zu wollen – zumindest nicht als Regiebetriebe. In Frage kommt so wie bei anderen Lekkerland-Marken jedoch eine Franchise-System. Nach erheblicher Unzufriedenheit mit dem Rewe To Go-Konzept bei den Aral-Pächtern hatte die Aral-Eigentümerin BP im Jahr 2020 den Betrieb der Stores an ihren Tankstellen selbst übernommen.