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Mobiles Self-Scanning wächst sprunghaft

Die Zahl der Vertriebsstätten, in denen der Handel seinen Kunden das Scannen von Artikeln während des Einkaufs ermöglicht, wächst weltweit weiter deutlich an. Nach Recherchen des britischen Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Retail Banking Research (RBR) stieg die Zahl der Stores, in denen die Kunden Artikel entweder mit ihrem Smartphone, einem vom Händler bereitgestellten Gerät oder beidem erfassen können, im vergangenen Jahr auf 57.000 an. Im Jahr 2021 waren es noch 32.000 Stores.

Laut der RBR-Studie ‚Mobile Self-Scanning and Checkout-Free 2023’ hat nicht nur der Lebensmittel-Einzelhandel dazu beigetragen. Das Möbelhaus Ikea zum Beispiel nutze mobile Self-Scanning Tools inzwischen in den meisten seiner Stores. In den USA böten große Handelshäuser wie Dollar General und Dick’s Sporting Goods ihren Kunden derartige Lösungen an. Der japanische Convenience-Store-Betreiber 7-Eleven ermögliche mobiles Self-Scanning bereits in Hunderten Filialen in mehreren Ländern.

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In vielen Ländern, vor allem in Europa, stellen laut RBR Einzelhandelsunternehmen ihren Kunden zunehmend Handheld-Geräte für das mobile Self-Scanning zur Verfügung. Die Untersuchung zeigt jedoch, dass der Trend hin zu Smartphone-Anwendungen geht. So ermöglichen große Lebensmittel-Handelsunternehmen in Deutschland, Japan und Schweden ihren Kunden seit vergangenem Jahr das Self-Scanning mit dem Smartphone in immer mehr Filialen. Retailer würden darüber hinaus Lösungen mit intelligenten Einkaufswagen erproben, die die darin befindlichen Artikel automatisch erfassen.

Mobile Self-Scanning soll sich bis 2028 verdreifachen

Wie es um die Akzeptanz von mobilen Self-Scanning-Systemen in Deutschland bestellt ist, zeigte eine Studie des EHI Retail Instituts vom vergangenen Jahr. Demnach kamen im untersuchten Zeitraum nur drei Handelsunternehmen auf eine Nutzungsrate von über einem Prozent beim Self-Scanning mit der App, wie der Retail Optimiser berichtet. Das Institut hatte im September und Oktober 2022 15 filialisierte Händler anhand eines strukturierten Interviewleitfadens befragt, die bereits in mehreren Stores App-Lösungen umgesetzt haben. Weiter verbreitet als die Nutzung von Apps zum Self-Scanning sei die Verwendung von Handscannern des Retailers. Hier liege die Nutzungsrate in Deutschland rund 10 mal höher.

Der Markt für mobiles Self-Scanning wächst laut RBR in den nächsten sechs Jahren um durchschnittlich 20 Prozent pro Jahr stark. Die Marktforscher erwarten, dass große Supermarktbetreiber, die derzeit Handheld-Geräte einsetzen, ihr Angebot in Zukunft um Smartphone-Apps erweitern, während in Asien auch Lösungen immer mehr Verbreitung finden, die an den Einkaufswagen montiert sind. Der Anstieg des Self-Scanning in anderen Segmenten werde sich fortsetzen, insbesondere im Bereich Convenience-Stores an Tankstellen, Baumärkten und anderen Fachgeschäften.

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Stefan Dudzinski-Lange

Stefan Dudzinski-Lange arbeitet seit über 20 Jahren als Journalist, Redakteur und PR-Berater in Bereichen wie der Informations- und Kommunikationstechnologie oder OTC-Produkte. Für das Zentrum für Foren in der grafischen Datenverarbeitung e.V. und das Fraunhofer IGD initiiert und organisiert er kooperative Foren zu Themen wie Ambient Assisted Living, Geoinformationssysteme oder zur Datenharmonisierung. Für das Fraunhofer IGD war Stefan Dudzinski-Lange im Technologie-Marketing tätig, um Forschungsergebnisse und Prototypen in die Anwendung für den Markt zu überführen. Der studierte Volkswirt moderierte zahlreiche Veranstaltungen wie das Fraunhofer-CeBit-Forum und leitete Kommunikationsseminare.

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