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Lidl macht Tempo bei Self-Checkouts mit 4POS, Itab und GK

Nachdem es Self-Checkouts bei Lidl in Deutschland bislang nur im Rahmen von Tests in ein paar Dutzend Filialen gibt, soll 2024 das Jahr des großen Roll-outs der Selbstbedienungs-Kassen im Heimatland, aber auch in ausgewählten weiteren europäischen Märkten werden. Das führende Unternehmen des europäischen Lebensmittel-Handels spricht bereits mit den ausgewählten Technologie-Anbietern über die Lieferung von deutlich über 10.000 Self-Checkouts für verschiedene Länder in seinem nun beginnenden Geschäftsjahr.

Während Lidl die neuen Self-Checkouts in Rumänien bereits flächendeckend eingeführt hat, soll der große Roll-out in Deutschland, aber auch in anderen Ländern wie Spanien und Italien offenbar im kommenden Geschäftsjahr von Lidl erfolgen, dass im März beginnt und mit Februar 2025 enden wird.

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So vermeldet Itab, mit einem führenden europäischen Lebensmittel-Handelsunternehmen für diesen Zeitraum einen Rahmenvertrag über die Lieferung von 7.200 Self-Checkouts für mehr als 12 europäische Länder geschlossen zu haben. Auch wenn Lidl in der Meldung nicht genannt wird – es gibt keine andere Vertriebslinien des Lebensmittelhandels, die in all den in der Meldung aufgelisteten Ländern vertreten ist. Nach Angaben der Itab Group wird der Gesamtwert des Auftrags „auf etwa 16 Millionen Euro geschätzt“.

Deutschland offiziell noch in der Testphase

Die Pressestelle von Lidl bestätigt dies auf Anfrage des Retail Optimisers bezogen auf Deutschland noch nicht. In Deutschland sei man noch in der Testphase. „Um unseren Kunden bei Lidl in Deutschland einen bequemen und schnellen Einkauf zu ermöglichen, testen wir aktuell in einigen Lidl-Filialen unterschiedliche Checkout-Konzepte. Hierzu gehört auch der Einsatz von Selbstbedienungskassen“, erklärt Valerie Heck von der Lidl-Pressestelle gegenüber dem Retail Optimiser.

Nach Informationen des Retail Optimisers möchte Lidl allein in Deutschland bis Ende Februar 2025 mindestens 500 seiner rund 3.250 Filialen mit mindestens drei Self-Checkouts pro Store ausrüsten. Ob das gelingen kann, ist jedoch noch unklar, denn der Markt für Self-Checkouts boomt gerade derart, dass selbst die besten Hardware-Lieferanten mit den enormen Bestellmengen zu kämpfen haben. Zumal für Deutschland auch verschiedene Edeka-Regionen, Aldi Süd, dm, Rossmann und nicht zuletzt die Rewe Group fleißig am Bestellen von Self-Checkouts sind – wenn auch bei unterschiedlichen Herstellern.

4POS und Itab liefern die Grundlage  

Wie der Retail Optimiser bereits exklusiv berichtete, sind die wichtigsten Hardware-Lieferanten für die Self-Checkouts von Lidl der zur Pan Oston Holding gehörende Schweizer Spezialist 4POS sowie die schwedische Itab Group. Jedes Lidl-Land wird entweder von 4POS oder von Itab beliefert – mit der Ausnahme von Deutschland, wo Gehäuse von beiden Herstellern aufgestellt werden.

In den Geräten werden konsequent die gleichen Komponenten verbaut werden wie an den bemannten Kassen. Hier ist nach Ländern unterschieden entweder 4POS oder Diebold Nixdorf der Hardware-General-Lieferant des führenden Lebensmittel-Einzelhandels-Unternehmens Europas.  

Software von GK steuert alle Kassen

Die Software kommt wie an den bemannten Kassen von GK und wurde zum Teil gemeinsam mit Lidl an die Anforderungen des europaweit markführenden Discounters angepasst. Sie soll ohne Ausnahme in allen Lidl-Ländern einheitlich auch an den Self-Checkouts eingesetzt werden. So ist auch für Großbritannien geplant, die bereits installierten Self-Checkouts, die samt Software von Diebold Nixdorf stammen, zeitnah durch Geräte zu ersetzen, welche durch die GK-basierte Software gesteuert werden.

Vom israelischen Waagen-Spezialisten Shekel Scales kommt konsequent bei allen Self-Checkouts von Lidl die Kontrollwaage, welche ausschließlich und immer mit einer Middleware von Itab gesteuert werden wird.

Cash oder kein cash – das ist die große Frage

Große Diskussionen gibt es bei Lidl offenbar noch um die Frage, ob und wenn ja in welchem Umfang die Self-Checkouts Cash-Recycler haben werden oder dem Kunden ausschließlich zum bargeldlosen Bezahlen zur Verfügung gestellt werden. Sofern Lidl Cash-Recycler verbauen lässt, kommen diese stets von Glory.

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Björn Weber

Björn Weber ist seit über 20 Jahren als Journalist, Analyst und Berater auf den Einzelhandel und die Konsumgüterindustrie spezialisiert. Bevor er die Agentur Fourspot gründete, bei der The Retail Optimiser erscheint, leitete er die internationale Analysten-Gruppe LZ Retailytics. Zuvor war er Research Director Retail Technology und Deutschlandchef von Planet Retail. Björn Weber war davor acht Jahre lang Redakteur für IT & Logistik-Themen der Lebensmittel Zeitung. Björn Weber ist Mitglied der Jury des Retail Technology Awards (Reta Europe) des EHIs. Er ist regelmäßiger Sprecher auf Veranstaltungen des EHIs, der NRF, der Branchenmedien sowie des Consumer Goods Forums.

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