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Spar Österreich launcht anonym nutzbare App

Die österreichische Spar hat heute eine App gelauncht, mit der Kunden auch komplexe Verkaufsförderungsaktionen in den Vertriebsstätten nutzen können, ohne sich gegenüber dem Handelsunternehmen namentlich zu registrieren. Die neue Spar-App funktioniere im Interesse der Kunden sehr datensparsam, erklärt der Spar-Vorstand für Marketing, Einkauf und IT, Markus Kaser: „Trotz App bleiben wir unserem Credo treu, dass wir die Daten unserer Kunden nicht brauchen und daher auch kein Profiling betreiben.“

Spar Austrias Wettbewerber Rewe Group hatte in Österreich im Jahr 2021 wegen der Datennutzung durch seine Loyalty App ‚Jö-Bonusclub‘ erheblichen Ärger mit einem Strafbescheid in Millionenhöhe durch die Datenschutzbehörde DSB des Landes bekommen. Auch die Rewe Group hatte daraufhin nach eigenen Angaben die Auswertung personenbezogener Daten in Österreich eingestellt und geht gegen das Urteil der Behörde weiter vor. Die Rewe Group mit ihren Vertriebslinien Adeg, Billa, BillaPlus, Bipa und Penny ist in Österreich Marktführer vor der Spar Austria.

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In der neuen App der Spar Österreich, erklärt Vorstand Markus Kaser weiter, können die Nutzer, statt ihren Wohnort anzugeben, freiwillig bis zu drei Lieblingsstandorte der Spar angeben: „Basierend auf dieser Angabe erhalten sie dann zum Beispiel regional gültige Gutscheine für jene Bundesländer, in denen einer ihrer Lieblingsstandorte liegt.“

Neue App bringt auch digitalen Bon

Mit der App, die in allen Lebensmittel-Vertriebslinien der Spar Österreich eingesetzt werden kann, führt das Handelsunternehmen auch den digitalen Bon ein. Dieser kann optional nach dem Scannen eines QR-Codes an der Kasse in der neuen App angezeigt und von dort abgespeichert werden – ebenfalls auch ohne Registrierung mit personenbezogenen Daten.

Die App unterstützt unter anderem die radikale ‚Spar-minus-25% Joker‘ Promotion. Mit der App werden an der Kasse nun automatisch die vier teuersten Produkte im Warenkorb reduziert. Das Handelsunternehmen hat diese drastische Form der Preispromotion auch zuvor schon als ‚25-Prozent-Pickerl‘ angeboten, dabei mussten die Kunden aber selbst Produkte mit Preisreduktions-Stickern bekleben – das österreichische ‚Pickerl‘ bedeutet Plakette.

Auch Angabe der E-Mail-Adresse ist freiwillig

Die neue Spar-App müssen die Kunden zwar im Apple App- oder Google Play-Store herunterladen und auch die Nutzungsbedingungen akzeptieren – insofern ist der Nutzer nicht völlig anonym beim Download der App. Gegenüber der Spar Österreich muss er jedoch weder Name, noch Anschrift, Geburtsdatum, E-Mail-Adresse oder andere personenbezogene Daten angeben. Es sei denn, er will – zum Beispiel, um mit einer Familie gemeinsam Bonuspunkte zu sammeln.

 

 

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Björn Weber

Björn Weber ist seit über 20 Jahren als Journalist, Analyst und Berater auf den Einzelhandel und die Konsumgüterindustrie spezialisiert. Bevor er die Agentur Fourspot gründete, bei der The Retail Optimiser erscheint, leitete er die internationale Analysten-Gruppe LZ Retailytics. Zuvor war er Research Director Retail Technology und Deutschlandchef von Planet Retail. Björn Weber war davor acht Jahre lang Redakteur für IT & Logistik-Themen der Lebensmittel Zeitung. Björn Weber ist Mitglied der Jury des Retail Technology Awards (Reta Europe) des EHIs. Er ist regelmäßiger Sprecher auf Veranstaltungen des EHIs, der NRF, der Branchenmedien sowie des Consumer Goods Forums.

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