Valora pilotiert batterielose ESLs von Instore Solutions
Der Convenience-Store-Betreiber Valora pilotiert elektronische Regalpreisetiketten, die ohne Batterien auskommen. Die Green Tag genannten Labels von Instore Solutions sollen die Umwelt entlasten und die Folgekosten für den Handel reduzieren. Auf der diesjährigen EuroCIS stellte das auf digitale Filiallösungen spezialisierte Schweizer Unternehmen die neue Generation intelligenter Labels erstmals öffentlich vor.
Kleine Photovoltaik-Module versorgen die Labels mit Strom. Diese können an beliebiger Stelle auf die Halterung aufgesteckt werden, an der auch die ESLs angebracht sind. Eine Schwachstromschiene verbindet die Preisschilder mit der Energiequelle, ohne dass das Regal verkabelt werden muss. Eines der Mini-Solarpanels kann die nötige Energie für mehr als 20 elektronische Preisschilder bereitstellen. Diese zieht sie mittels sogenanntem Energy Harvesting aus dem vorhandenen Licht in der Umgebung. Die LEDs selbst eines schlecht beleuchteten Supermarkts reichen dafür aus.
Kosten und Umweltbelastung reduzieren
Elektronische Preisetiketten befinden sich fast überall im Einzelhandel auf dem Vormarsch. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind neben dem Wegfall der manuellen Preisauszeichnung vor allem die Vorteile des dynamischen Pricings und dem damit verbundenen Ertragssteigerungspotential. Eine Studie von Meticulous Research prognostiziert, dass im Jahr 2025 mehr als Zwei Milliarden ESLs weltweit im Einsatz sein werden. Das bedeutet zwei bis drei Milliarden Batterien, die nach wenigen Jahren ausgetauscht und entsorgt werden müssen.
Dies führt nicht nur zu Belastungen für die Umwelt, sondern bedeutet für den Handel enorme Kosten und Aufwand beim Austausch der Batterien oder ganzer Labels. Die Green Tags versprechen deutlich nachhaltiger zu sein und reduzieren außerdem die Folgekosten, die häufig massiv unterschätzt werden.
Instore Solutions hat die neuartige Lösung gemeinsam mit Digety entwickelt. Das Start-up-Unternehmen aus Baden-Württemberg wurde mit Fokus auf die Digitalisierung des Bekleidungseinzelhandels gegründet. Der Partner aus der Schweiz brachte die Anforderungen des Lebensmittel-Einzelhandels in die Entwicklung ein. Im Angebot sind auch eine Lösung für Blister-Haken und größere Etiketten, zum Beispiel für den Obst- und Gemüsebereich, bei denen das Solarmodul integriert ist.
Bisher setzt die Valora Gruppe, die unter anderem die Vertriebsschienen Avec, BackWerk, Ditsch, K-Kiosk sowie die Service Stores der Deutschen Bahn betreibt, die Green Tags in ausgewählten Filialen in der Schweiz erfolgreich ein. Es ist zu erwarten, dass die Systeme bald auch nach Deutschland kommen werden. Wie Matthias Ernst, dem COO von Instore Solutions, dem Retail Optimiser mitteilte, beschäftigen sich einige große deutsche Handelskonzerne bereits intensiv mit der neuen Technologie.
Bei größeren Displays kann das Solar-Modul integriert werden. (Foto: Instore Solutions)