Edeka Trinkgut Gerdes pilotiert neuen Tomra Multi-Feed Leergutautomaten
Edeka Einzelhändler Pascal Gerdes pilotiert in seinem Trinkgut Getränkemarkt in Moers den neuen Tomra R2 Multi-Feed Leergut-Automaten. Dies ist eine der ersten Installationen in Deutschland der jüngsten Entwicklung des norwegischen Spezialanbieters. Weitere Tests im Live-Betrieb führt der Hersteller in Schweden, Finnland und Norwegen durch. Mit dem R2 stellt Tomra seinem ersten Multi-Feed Automaten R1 jetzt ein wandmontiertes System zur Seite, das auch für kleinere Märkte geeignet ist.
Kunden können an den innovativen Automaten ihre leeren PET-Flaschen und Getränkedosen auf einmal und unsortiert einwerfen, sie müssen diese nicht mehr einzeln auf ein Förderband legen. Der Retail Optimiser berichtete bereits über den Test des Tomra R1 bei Aldi Nord sowie dessen Einsatz im Edeka Meyer’s Frischecenter. Das Modell R2 soll alle in Deutschland eingesetzten Flaschen- und Dosentypen einfach, schnell und sauber annehmen können, erklärte Tomra Vice President Thomas Løstegård diese Woche in einem Online-Pressegespräch. Das Unternehmen arbeite derzeit an einer Lösung zur Rücknahme auch von Glas Mehrweg-Flaschen. Auch soll es in Zukunft ein passendes Modul zur Rücknahme von Getränkekisten geben.
Pascal Gerdes nutzt das neue System in seinem Trinkgut Markt seit Anfang Februar dieses Jahres. Im vergangenen Monat nutzten knapp 2.000 Kunden das System. Im Schnitt beträgt der Durchsatz pro Tag circa 4.000 Gebinde. Im Pressegespräch berichtete er, dass das Gerät in einem Fall 471 Gebinde angenommen habe, der bisher größte einzelne Vorgang.
Zufriedene Kunden und Mitarbeiter
In seinem Markt musste Pascal Gerdes keine größeren Umbauten vornehmen. Der Tomra R2 passt in die Schnittstelle des Vorgängers T9 und nutzt die gleichen Hintergrundsysteme. Beim Marktpersonal genieße das neue System hohe Akzeptanz, erklärt Pascal Gerdes: „Die Mitarbeiter sind dankbar, dass es jetzt schneller geht“. Im Pilotbetrieb habe es nur wenige Fehler gegeben, die umgehend behoben werden konnten. Die Kunden mussten sich erst an das neue System gewöhnen. Inzwischen warteten sie sogar am neuen Automaten, auch wenn das bekannte System daneben frei sei, ergänzt er. Besonders positiv bewerteten sie, dass kein Sortieren des Leerguts mehr nötig sei.
Allerdings seien manche Kunden irritiert, dass Sie nach dem Einwerfen der Gebinde erst einmal auf den Automaten warten müssten. Während dieser das Leergut erkennt, seien sie arbeitslos. So entstehe das Gefühl, länger zu warten, obwohl der Vorgang objektiv weniger Zeit benötige. Der Hersteller gibt an, dass die neue Generation je nach Gebindegröße bis zu fünfmal schneller sei. Tomra arbeite bereits an einer Lösung, die Wartezeit zu überbrücken, erklärte Thomas Løstegård: „Wir wollen visualisieren, dass etwas passiert“. Beispielsweise könne man Werbebotschaften auf dem Display des Geräts präsentieren. Auch könne die Wartezeit ganz vermieden werden, wenn der Vorgang via App oder auf einer Karte mittels NFC-Technologie gespeichert würde. Im ersten Fall generiere das Gerät am Display einen QR-Code, den der Kunde mit seinem Smartphone scannt. Bei der Kartenlösung würde der Vorgang kontaktlos übertragen werden. Der Pfandbetrag werde dann jeweils an der Kasse aufgerufen und erstattet. Dies setze aber Vertrauen des Kunden in das System voraus.
Neues auch hinter der Wand
Für das Kompaktieren der Einweg-Gebinde hat Tomra ebenfalls eine neue platzsparende Lösung entwickelt. Dank vertikaler Bauweise benötigt der Tomra RollPac weniger Stellfläche. Dennoch verfügt das Gerät über eine höhere Sammelkapazität. Die Behälter passen in die handelsüblichen Rollcontainer und können so einfach und sicher entsorgt werden. Das neue Modul ist sowohl mit den Systemen T8 und T9 als auch mit dem R2 kompatibel. Die Rewe Group testet die neue Lösung derzeit in ihrem Markt in Köln-Dellbrück. Marktleiter Jörg Combach lobte in einer Videobotschaft die einfache und sichere Handhabung des Systems.
Es ist zu erwarten, dass der Handel zukünftig zur Rücknahme weiterer Verpackungstypen verpflichtet wird. Tomra arbeitet auch hier an möglichen Lösungen. Thomas Løstegård berichtete, dass in einigen Ländern bereits Tetra Pak Gebinde zurückgenommen werden. Auch habe man bereits Test mit Schalen für Mehrweg-Essensverpackungen gemacht. Hierfür sei allerdings eine Standardisierung nötig. Er betonte, dass Tomra sich vorrangig auf Getränke-Verpackungen konzentriere.