Mobiles Self-Scanning gewinnt an Fahrt
Immer mehr Händler ermöglichen Kunden, ihre Einkäufe eigenhändig mit einem mobilen Gerät zu erfassen. Laut Studie des britische Marktforschungs- und Beratungs-Unternehmen Retail Banking Research (RBR) bieten derzeit weltweit 32.000 Handelsfilialen diesen Service an. In mehr als 80 Prozent dieser Einkaufsstätten können Verbraucher ihr eigenes Smartphone zum Scannen nutzen.
Die Ende Juni veröffentlichte Untersuchung mit dem Titel `Mobile Self-Scanning and Checkout-Free 2021´ stellt außerdem fest, dass bereits eine Vielzahl von Unternehmen Technologien testen, die Kassen ganz überflüssig machen. Dem Beispiel von Amazon Go folgend, experimentieren Händler weltweit mit bedienerlosen oder besser Kassierer losen Filialen.
Hierbei übernehmen Kameras und Sensortechnologie in Verbindung mit künstlicher Intelligenz das Erfassen der Einkäufe. Der Retail Optimiser berichtete ausführlich über entsprechende Projekte, unter anderem bei Tegut, Rewe oder Edeka.
Europa führt bei mobilem Checkout
Die meisten Vertriebsstätten mit mobilem Self-Scanning finden Verbraucher in Europa. Die RBR Studie zählt 18.800 Filialen in der Region EMEA, während sie auf dem amerikanischen Kontinent 9.800 sowie in Asien und dem pazifischen Raum 3.800 Stores erfasst hat.
Die niederländische Vertriebslinie Albert Heijn gilt als Pionier des mobilen Self-Scanning. Der Mutterkonzern AholdDelhaize stattet auch weiterhin neue Filialen mit eigenen Handscannern aus. Auch andere große europäische Retailer, wie Carrefour oder Tesco stellen registrierten Kunden mobile Scanner bereit. Die professionellen Geräte verfügen über leistungsfähige Barcodeleser und versprechen einfache Handhabung durch den Benutzer.
Smartphone Apps beschleunigen Verbreitung
Immer mehr Händler ermöglichen ihren Kunden, ihr eigenes Smartphone zum Erfassen der Einkäufe zu nutzen. Sie erweitern so den Nutzen ihrer Händler App, die Ihnen wertvolle Daten zum Einkaufsverhalten liefert und die ein wirksames Mittel zur individuellen Kundenansprache darstellt.
US-Handelsriese Walmart pilotierte das `Mobile Scan & Go´ genannte Verfahren bereits im Jahr 2013. Inzwischen hat das Unternehmen die Technologie in allen Stores eingeführt. In Deutschland bieten sowohl die Edeka als auch die Rewe Gruppe Self-Scanning mit dem Smartphone in ausgewählten Filialen an, wie der Retail Optimiser berichtete.
RBR nennt den Kundenwunsch nach Hygiene als Beschleuniger bei der Verbreitung des mobilen Self-Scanning via Smartphone. Allerdings darf man die Tatsache nicht unterschätzen, dass die Technologie weitaus geringere Kosten verursacht als die Investition in dedizierte Systeme. Auch kann so die Nutzung der Händler-App noch attraktiver für Kunden werden.
Wachstum in weiteren Regionen und Marktsegmenten erwartet
RBR erwartet, dass mobiles Self-Scanning zukünftig auch in Regionen mit niedrigeren Lohnkosten wie Latein Amerika und Asien stärkere Verbreitung findet. Das Marktforschungsinstitut nennt beispielsweise Pilot-Installationen in Ländern wie Brasilien, Indien oder Taiwan. Darüber hinaus interessieren sich auch Unternehmen in weiteren Segmenten wie Textilhandel oder Spielwaren für die Technologie.