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Codè Crai Ovest bekämpft Lebensmittel-Verschwendung mit LMSC-App

Die italienische Handels-Genossenschaft Codè Crai Ovest hat für ihre mehr als 300 Crai Supermärkte eine App eingeführt, die dabei helfen soll, weniger Lebensmittel zu vernichten. Die `Last minute sotto casa´, was so viel bedeutet wie `nur noch kurze Zeit unter unserem Dach´, genannte Anwendung wurde vom Start-up LMSC in Bologna entwickelt.

Dank der App können Verbraucher erfahren, welche Produkte in einem Markt in ihrer Nähe kurz vor dem Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen und deshalb zum Sonderpreis verkauft werden. Teilnehmende Handelsunternehmen müssen damit deutlich weniger Ware entsorgen und können so ihre Erträge verbessern. Auch die Carrefour Märkte in Italien nutzen die LMSC-App.

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Für Crai ist dies Teil einer größeren Initiative gegen Lebensmittelverschwendung. In vielen Märkten hatte das Unternehmen bereits spezielle Bereiche für Artikel kurz vor Erreichen des Ablaufdatums eingerichtet. Es setzt auch auf die `Too good to go´ App, mithilfe derer Kunden speziell zusammengestellte Boxen oder Tüten erwerben können, die bald abgelaufene Produkte von immer noch hoher Qualität enthalten.

App verknüpft Angebot und Nachfrage

Lebensmittelverschwendung ist ein gewaltiges Problem. Laut Studien der UN werden jedes Jahr weltweit mehr als 900 Millionen Tonnen Lebensmittel vernichtet. Dies geschieht auf allen Stationen der Lieferkette. Handelsunternehmen müssen täglich erhebliche Mengen noch verwendbarer Produkte aus dem Verkauf nehmen. Dies bedeutet erheblichen Aufwand und Margenverluste.

Digitale Technologien können einen wesentlichen Beitrag leisten, die Verluste bei verderblichen Lebensmitteln im Handel zu reduzieren. Das beginnt bei Planung und Disposition. Moderne Software nutzt künstliche Intelligenz, um die Bestände zu optimieren.

Apps, wie die von LMSC bringen Handel und Verbraucher zusammen und nutzen so beiden Seiten. Der Retail Optimiser berichtete bereits von mehreren ähnlich ausgerichteten Initiativen. Beispielweise führte die Spar Dachorganisation die britische Gander App ein, die US-amerikanischen Meijer Verbrauchermärkte setzen auf die Flashfood App und Netto Stavenhagen arbeitet mit dem Netzwerk `Too Good To Go´ zusammen. 

2D-Codes können mehr

Ein Problem lösen diese Anwendungen allerdings noch nicht. Der Handel muss nach wie vor Mitarbeiter einsetzen, um das Ablaufdatum der Ware zu kontrollieren. Vielfach werden hierfür Listen noch händisch erzeugt. Die LMSC-App soll die Marktmitarbeiter auch bei dieser Aufgabe unterstützen. Mehrere große Unternehmen des Lebensmittel-Handels beschäftigen sich derzeit mit einer Lösung, welche die GK-Tochter Prudsys mit dem Ziel an den Start gebracht hat, dem Handel die Optimierung von Markdowns im Frischesortiment zu ermöglichen.

Weitere Erleichterung können zukünftig 2D-Codes, wie der GS1 DataMatrix schaffen. Dieser enthält Zusatzdaten, wie das Haltbarkeitsdatum und ermöglicht Chargen genaue Bestandsführung.

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Joachim Pinhammer

Joachim Pinhammer unterstützt als Retail Experte Handels- und Technologie-Unternehmen durch Beratung und Marketing-Expertise. Er war als Senior Analyst und Director Retail Technology bei der Analysten-Gruppe Planet Retail tätig. Davor war er als Director Marketing der Wincor Nixdorf AG (heute Diebold Nixdorf) verantwortlich für den internationalen Marketingauftritt der Retail Division des Unternehmens. Joachim Pinhammer ist regelmäßiger Sprecher auf Veranstaltungen der Messe Düsseldorf (EuroShop und EuroCIS), des EHIs und anderen Branchen-Events. Er veröffentlicht Fachbeiträge in Magazinen und Online-Foren der Branche.

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