Kroger pilotiert intelligenten Einkaufswagen von Caper
Die US-amerikanische Supermarkt-Kette Kroger testet in einem Markt in Cincinnati intelligente Einkaufswagen des Technologieanbieters Caper. Mit den KroGo genannten Systemen können Kunden Ihre Waren direkt am Einkaufswagen scannen, wiegen und bezahlen.
Der sogenannte Caper Cart des New Yorker Start-up-Unternehmens verfügt über einen Flachbildschirm, mehrere Kameras, eine integrierte Waage und ein Kartenlesegerät. Das System arbeitet mit künstlicher Intelligenz (KI) und Computer Vision.
KI erkennt die Ware und das Einkaufsverhalten
Kunden identifiziert sich für den Einkauf mit KroGo zunächst mit ihrer Kundenkarte. Dann stellen sie die mitgebrachte oder im Markt erworbene Einkaufstasche in den Wagen. Der Käufer kann die ausgewählten Produkte nun direkt einpacken. Sie werden von den Kameras beim Hineinlegen erfasst und erkannt. Gewichtsartikel werden automatisch gewogen und der korrekte Preis ermittelt.
Über den Bildschirm erhält der Kunde Informationen zu den gekauften Produkten und hat stets Überblick über die Höhe seines Einkaufs. Aufgrund des Einkaufsverhaltens schlägt die Software passende Zusatz-Artikel vor. Das System weist auch auf Angebote und Rabattaktionen hin und zeigt den Weg zu gesuchten Artikeln. Am Ende des Einkaufs zahlt der Kunde mit Karte direkt am Caper Cart, entnimmt seine Einkaufstasche und kann den Markt verlassen.
Ein nachhaltiger Trend?
Bereits im Oktober hatte Caper seinen intelligenten Einkaufswagen in einer Filiale des kanadischen Lebensmittelhändlers Sobeys zum Einsatz gebracht. Auch der in Long Island ansässige Bio-Supermarkt Foodcellar Market nutzt die Technologie. Es gibt weitere Mitbewerber, die ähnliche Lösungen anbieten. Am bekanntesten sicher der Amazon Dash Cart, den der Online-Riese derzeit in einem Amazon Fresh Markt in Los Angeles testet.
Auch deutsche Lebensmittelhändler experimentieren mit vergleichbaren Technologien. Edeka Minden-Hannover setzt in rund 40 Edeka- und Marktkauf-Filialen den Easy Shopper des Herstellers Pentland Firth ein. Edeka Aschoff in Kassel sowie neun weitere Edeka-Händler nutzten das Scanbox genannte System des Start-up-Unternehmens KBST, das dieses gemeinsam mit dem Transportsystem-Anbieter Expresso entwickelt hat.
Es bleibt abzuwarten, ob und inwieweit sich die Systeme langfristig durchsetzen können. Fraglos bieten sie Kunden mit größeren Warenkörben schnellen und bequemen Einkauf. Auch eröffnen intelligente Einkaufswagen hervorragende Möglichkeiten für Marketing und individuelle Kundenansprache. Allerdings sind Anschaffung und Betrieb aufwendig. Als kostengünstigere Alternative bietet sich Self-scanning mit dem Smartphone an, vor allem in Verbindung mit einer intelligenten Validierungslösung wie Bizerbas Supersmart Technologie.