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GS1 Germany verkauft Atrify an 1Worldsync

Nach der mehrheitlichen Übernahme von Bayard durch Markant gibt es weitere erhebliche Veränderungen im Markt der Dienstleister für den Datenaustausch zwischen Unternehmen durch das Global Data Synchronisation Network (GDSN). Diese Woche wurde bekanntgegeben, dass GS1 Germany ihre Tochter-Gesellschaft Atrify an 1Worldsync verkauft.

Durch die Veräußerung von Atrify werden zwei bedeutende Datenpools des GDSN überraschend wieder zusammengeführt. Erst 2019 war das Joint Venture 1Worldsync getrennt worden, da sich GS1 US als einer der Gesellschafter aus dem Datenpool-Geschäft zurückzog. Der deutsche Teil der 1Worldsync firmierte ab da als Atrify und verblieb bei der deutschen Gesellschaft GS1 Germany. Der andere Teil wurde an den Technologie-Investor Battery Ventures veräußert und ist weiterhin tätig als 1Worldsync.

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Der Verkauf von Atrify an 1Worldsync entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Denn der GS1 Germany waren durch die Abspaltung ihres Stammdatengeschäfts von 1Worldsync im Jahr 2019 erhebliche finanzielle Mittel zugeflossen, welche die deutsche Landeseinheit der GS1 in die Modernisierung und Erweiterung ihrer Datenplattform für Europa und Australien investieren sollte. Die Mittel waren der GS1 Germany 2019 zugeflossen, weil sie die Marke 1Worldsync nicht länger nutzen konnte.

Handel wollte GDSN vormals bei GS1 halten

Aus den Zentralen der großen deutschen Handelsorganisationen, die teilweise auch im Aufsichtsrat der GS1 Germany vertreten sind, war 2019 noch zu hören, dass die GS1-Gemeinschaft das unternehmensübergreifende Stammdaten-Management selbst voranbringen müsse und der Verkauf von 1Worldsync durch die GS1 US an den Investor Battery Ventures der falsche Weg sei.

Nun erhält die GS1 Germany wieder finanzielle Mittel, aber nicht, um den bisher führenden europäischen Stammdatenpool Atrify voranzubringen, sondern durch seinen Verkauf zurück an 1Worldsync, und eben damit an Battery Ventures.

Product Content Markt in Bewegung

Aufgemischt hatte den Markt Anfang dieses Jahres Markant mit ihrer mehrheitlichen Übernahme von Bayard – der Retail Optimiser berichtete. Das auf Product Content Management spezialisierte Kölner Unternehmen Bayard hat mit seiner Plattform Byrd, zu der mit b-synced auch ein eigener GDSN-Stammdatenpool gehört, großen Erfolg am Markt und konnte sich in zahlreichen Ausschreibungen gegen Atrify durchsetzen.

So setzt auch die Schweizer Schwesterorganisation der GS1 Germany, die GS1 Switzerland, mit ihrer eigenen, neuen GDSN-Plattform Firstbase auf Bayard’s Byrd. Erst vor kurzem wurde bekannt, dass auch Aldi Süd mit seinem Einstieg in den Empfang von GDSN-Daten auf Technologie und Beratung von Bayard setzt. Zu den Anwendern von Bayard’s Plattform Byrd auf Handelsseite zählt auch das führende belgische Handelsunternehmen Colruyt sowie Denner, der Discounter des Schweizer Branchenprimus Migros.

 

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Björn Weber

Björn Weber ist seit über 20 Jahren als Journalist, Analyst und Berater auf den Einzelhandel und die Konsumgüterindustrie spezialisiert. Bevor er die Agentur Fourspot gründete, bei der The Retail Optimiser erscheint, leitete er die internationale Analysten-Gruppe LZ Retailytics. Zuvor war er Research Director Retail Technology und Deutschlandchef von Planet Retail. Björn Weber war davor acht Jahre lang Redakteur für IT & Logistik-Themen der Lebensmittel Zeitung. Björn Weber ist Mitglied der Jury des Retail Technology Awards (Reta Europe) des EHIs. Er ist regelmäßiger Sprecher auf Veranstaltungen des EHIs, der NRF, der Branchenmedien sowie des Consumer Goods Forums.

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