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Start-up Friedas24 eröffnet vollautomatischen Store mit VPS Roberta

Seit Anfang August betreibt Fleischerei-Chef Jan Stroh mit seinem Start-up Friedas24 in Theley im Saarland einen unbemannten Supermarkt auf Basis des Konzepts VPS Roberta der Kirschenhofer Maschinen GmbH. Kunden können, ohne den Store betreten zu müssen, mittels Bestellung über ein Terminal oder Online-Vorbestellung rund um die Uhr autonom einkaufen.

Friedas24 ist mit 280 Produkten des täglichen Bedarfs gestartet. Das Sortiment soll auf 500 Produkte erweitert werden. „Das Angebot reicht von Lebensmitteln wie Butter, Margarine, Käse, Fleisch und Wurst, über Hygieneartikel, wie Toilettenpapier, bis hin zu Getränken.“, so Gründer und Inhaber Jan Stroh im Rahmen eines Ortstermins mit der Gemeinde Theley im Mai dieses Jahres.

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Der autonome Store ist mobil

Der erste autonome Store von Friedas24 ist nur 21 Quadratmeter groß auf einer Grundfläche von insgesamt 28 Quadratmetern. Neben einer Aufstellgenehmigung wird für den Betrieb nur Strom und Netzwerkzugang benötigt. Soll die Box an einen anderen Standort verlegt werden müssen, ist dies innerhalb von zwei Tagen möglich.

So ist bereits bei Friedas24 geplant, dass der Store auch an einem anderen Ort aufgestellt werden kann. „Er dient als Zwischenlösung bis zur Eröffnung des neuen Lebensmittelmarktes in der neuen Ortsmitte in Theley“, so der damalige Bürgermeister Hermann Josef Schmidt und Ortsvorsteher Friedbert Becker im Rahmen einer Pressemitteilung der Gemeinde Theley im Mai 2022.

Intuitive Auswahl der Produkte durch den Kunden

Um den autonomen Store von Friedas24 vor Ort nutzen zu können, ist keine Registrierung notwendig. Ihren Einkauf wählen Kunden über ein am Store angebrachtes Terminal mit Hilfe eines Touchdisplays aus. Sortimentsgruppen sind über Icons dargestellt. Die Artikel erscheinen in der Übersicht mit Bildern und Produktinformationen, die der Händler jederzeit eigenständig anpassen kann. Auch die Menüführung ist bewusst einfach gehalten.

„Uns war es wichtig, dass wir das Konzept so selbsterklärend wie möglich gestalten, so dass möglichst viele Menschen aller Altersklassen VPS-Roberta nutzen können.“, so Craig Craill, Geschäftsführer und Programmierer der Kirschenhofer Maschinen GmbH im Gespräch mit dem Retail Optimiser. „Wir möchten mittelständischen Händlern die Möglichkeit geben, ihre Produkte eigenständig und über alle Zielgruppen hinweg vermarkten zu können.“

Ein Roboter stellt die Artikel zusammen

Innerhalb der 21 Quadratmeter großen Box, die standardmäßig auf 3-5 Grad Celsius gekühlt ist, arbeitet ein Roboter des japanischen Unternehmens Yaskawa, der die Produkte mit Hilfe von Saug- oder Greiftechnik für die Kunden zusammenstellt. Dabei ist jedes Artikelfach mit einem QR-Code versehen, welchen der Roboter zur Identifizierung abscannt. Die bestellten Artikel werden dann auf ein Laufband abgelegt und an den Kunden ausgegeben.

Der Kunde kann den Kommissionierprozess am Display verfolgen. Bezahlt wird ausschließlich bargeldlos. Eine Verifizierung erfolgt bei altersfreigabepflichtigen Produkten mittels Personalausweis oder Reisepass.

Die Software überwacht Warenbestand und MHD

Die Box wird durch den Händler Friedas24 eigenständig befüllt. Dabei wird nicht nur die Artikelanzahl durch den Händler in der Software aktualisiert, sondern auch das MHD eingegeben. Rechtzeitig vor Ablauf des MHD kann können Artikel automatisch im Preis reduziert werden. Bei Friedas24 werden Produkte, die einen Tag vor Ablauf des MHD stehen, automatisch für die gemeinnützige Organisation Tafel kommissioniert und zur Abholung bereitgestellt.

Die autonome Box befindet sich aktuell in der Primstalstraße 5 in Tholey-Theley. Neuerdings können Kunden die Waren auch über einen Online-Shop vorbestellen und ihren kommissionierten Einkauf mittels QR-Code an der Friedas24-Box abholen. Friedas24 plant außerdem in Reimsbach einen Self-Checkout Markt zu eröffnen. Auch am Standort Wahlen soll ein Store von Friedas24 entstehen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie vom Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz des Saarlandes gefördert. 

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Regina Wagner

Regina Wagner verfügt über mehrjährige Berufserfahrung im Einzelhandel und in Unternehmensberatungen. Nach ihrer Ausbildung als Einzelhandelskauffrau im Lebensmittel-Einzelhandel bei Tegut absolvierte sie parallel zu ihrer Tätigkeit in Führungsteams verschiedener Filialen des Unternehmens ein duales Studium zur Betriebswirtin mit der Fachrichtung Handel. Nach ihrer Tätigkeit bei Tegut arbeitete sie als Unternehmensberaterin an nationalen und internationalen Projekten bei Deloitte Consulting. Ihre Beratungsschwerpunkte waren Prozessoptimierung, Projektmanagement und Einkauf. Bei der Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen war Regina Wagner nach ihrer Zeit bei Deloitte im Bereich Marktforschung und Projektmanagement tätig. Durch ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau verfügt Regina Wagner über fundierte Kenntnisse des Lebensmittel-Einzelhandels.

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