Rewe testet Nahkauf-Box mit Self-Checkout von 4POS
In der oberfränkischen Gemeinde Pettstadt pilotiert die Rewe Markt GmbH mit Josefs Nahkauf Box eine Vertriebsstätte mit rund 700 Artikeln des täglichen Bedarfs. Auf einer Fläche von 39 Quadratmetern können Kunden an sieben Tagen der Woche rund um die Uhr Waren selbstständig an einem Self-Checkout von 4POS scannen und per EC- oder Kreditkarte bezahlen. Anders als bei unbemannten Stores anderen Vertriebslinien, bei denen Scanless-Store-Technologien zum Einsatz kommen, vertraut Rewe bei diesem Konzept darauf, dass die Kunden ihre Ware selbst erfassen.
Zugang zum Pilotstore bekommen Shopper über ihre EC- oder Kreditkarte. Durch für die Kunden leicht erkennbare Kameraüberwachung des Stores versucht Rewe, das Projekt gegen Inventurdifferenzen zu sichern.
Nahkauf-Box setzt auf Self-Scanning
Kunden der Nahkauf Box scannen jeden Artikel selbstständig an einem Self-Checkout Termial von 4POS. Shopper bezahlen bargeldlos über ihre EC- oder Kreditkarte. Eine App-basierte Lösung wie Scan & Go, deren Rollout kürzlich bei der Rewe Discount-Vertriebslinie Penny mit Shopreme startete (der Retail Optimiser berichtete), ist derzeit nicht im Einsatz. Anders als in den Pilotstores der Rewe Supermarkt Linie und von Aldi Nord, Aldi Süd, und Edekas Netto, die Technologie von Trigo oder AiFi im `Just Walk Out´-Style von Amazon nutzen, arbeitet der Händler in der Nahkauf Box ohne Vision Recognition, Regalsensoren oder Gesichtserkennungs-Technologie.
Das Sortiment der Kleinflächen besteht aus frischem Obst und Gemüse, Molkerei-, Tiefkühl- und Trockenprodukten, alkoholfreien Getränken sowie aus Waren des täglichen Bedarfs. Rewe hat für das Sortiment des Pilotstores einen besonderen Schwerpunkt auf Eigenmarken, Bioprodukte und regionale Lieferanten gelegt.
Zigaretten können über einen Automaten gezogen werden. Dieser prüft über EC-Karte oder Personalausweis das Alter des Käufers. Alkoholische Getränke und Spirituosen, für deren Verkauf strenge gesetzliche Regeln gelten, fehlen im Sortiment.
In der Nahkauf Box zeigen Elektronische Regaletiketten (ESL) von SoluM die Produktinformationen an. Das grafische Display der ESLs hat einen Bildwinkel von nahezu 180 Grad und präsentiert in dem Pilotstore Informationen zu Produkten in den Farben Schwarz, Weiß und Rot. Die elektronischen Etiketten von SoluM arbeiten im Temperaturbereich von 0-40 Grad und werden im Nahkauf Pilotstore auch im Kühlbereich eingesetzt.
Nahkauf-Stammmarkt regelt Personaleinsatz und Ware
Die Box wird gemeinsam von den Teams der Nahkauf-Kaufleuten Josef Sier und Thomas Scheuring mit Waren versorgt, instandgehalten und gepflegt. Die Kaufleute betreiben zusammen in Walsdorf einen Nahkauf-Markt.
Rewes Konzept für den Pilotstore in Pettstadt soll auch bei künftigen Nahkauf Boxen greifen: Warenversorgung, Instandhaltung und Pflege soll über Nahkauf-Kaufleute und deren eigene Stammmärkte sichergestellt werden. „Allein in Deutschland gibt es rund 8.000 unterversorgte Siedlungsgebiete, in denen die Menschen für den täglichen Lebensmitteleinkauf sehr weite Strecken zurücklegen müssen”, sagt Rewe-Bereichsvorstand Peter Maly und beschreibt Expansions-Potenziale.